Star-Biologin Oberzaucher: "Folge deiner Leidenschaft"
Rund 200 Mädchen haben die FIT-Infotage in Wien besucht. Bei Vorträgen und Workshops sollen jungen Frauen technische oder naturwissenschaftliche Studien und Berufe kennenlernen, denn immer noch gibt es zu wenige Frauen in der Technik.
ÖSTERREICH. Neugierig schauen knapp 20 junge Frauen auf die Brennstäbe des Testreaktors im Wiener Atominstitut am Randes des Praters herab, die ganz unspektakulär sind. Sie leuchten gar nicht.
Sie macht Homer Simpsons Job
Karin Poljanc, die im Rahmen der FiT-Infotage eine Führung für die bunt gemischte Mädchengruppe durch das Atominstitut in Wien macht, vergleicht sich selbst mit Homer Simpson, dem gelben Helden der US-Serie "Die Simpsons". "Ich bin nukleare Sicherheitsbeauftragte. Davon gibt es in Österreich genau zwei", so die Physikerin über ihre Arbeit. Obwohl in Österreich keine Kernkraftwerke stehen, gibt es hier für Strahlenphysiker dennoch genug zu tun. In der Strahlenmedizin etwa.
Die 40 Workshops sind das Herzstück der FIT-Infotage. Dort erhalten Mädchen Einblick in Studien und Berufe, von denen sie vielleicht gar nicht ahnten, dass es sie überhaupt gibt. Teilnehmerin Fatmana findet den Workshop im Atominstitut spannend, will aber eher Mathematik studieren. Die 19-Jährige ist an einer HAK in Wien und die Einzige ihrer Klasse, die bei den FIT-Tagen ist. "Viele wissen leider nichts von dieser Veranstaltung", so Fatmana. Zu wenige Informationen über Studienmöglichkeiten bemängelt auch die Alternativnobelpreisträgerin und Biologin Elisabeth Oberzaucher.
Weibliche Technikfremdheit ein Mythos
Dass es wenige Frauen in technischen Studien gibt, ist laut Oberzaucher weniger eine Frage der Technik. "Es sind vielmehr politische Fragen, warum es Frauen schwer haben, eine akademische Karriere mit dem Familienleben zu vereinen", so Oberzaucher. Was die Berufswahl betrifft, hat Oberzaucher einen Rat, der sich nicht nur an Frauen richtet: "Folge der Leidenschaft. Dann wird man erfolgreich sein können."
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