Wien Anders protestiert gegen die drohende Verbauung der „Piazetta“ am Yppenmarkt!
Leider haben sich die Gerüchte, die schon länger die Runde machten, bewahrheitet, dass die so genannte Piazetta am Yppenmarkt, Ecke Brunnengasse/Schellhammergasse verbaut werden soll. Von einer verlässlichen Quelle vom Marktamt wurde uns bestätigt, dass in Kürze (voraussichtlich am 21. September) mit den Bauarbeiten begonnen wird.
Die Verbauung der „Piazetta“ wäre wirklich ein herber Verlust. Damit wäre dieser wichtige, noch öffentlich nutzbare Raum am Yppenmarkt, etwa für Konzerte und andere Veranstaltungen, privatisiert. Auch das volxkino, das Wanderkino im Sommer bei freiem Eintritt, hätte dann keinen Platz mehr am Yppenmarkt. Ein kleines Stück urbaner Freiraum würde wieder dem Kommerz geopfert. Wir wollen es anders!
Ich habe in meiner Kindheit in der Veronikagasse gewohnt, bin also „am Brunnenmarkt“ aufgewachsen und wohne immer noch in der gleichen Gegend. Ich konnte also die Entwicklung am Yppenmarkt und Brunnenmarkt hautnah mitverfolgen. Anfangs habe ich mich über die zunehmenden Lokale am Yppenmarkt gefreut und die „südliche Stimmung“ an schönen Abenden begrüßt. Aber in der letzten Zeit hat sich die Gastronomie nach unserem Geschmack auf Kosten des öffentlichen, für alle nutzbaren Raumes schon allzu sehr ausgebreitet. Wenn man gerade nichts konsumieren möchte oder es sich gar nicht leisten kann, hat man jetzt schon nicht mehr viele Möglichkeiten, sich in Ruhe nieder zu setzen.
Wien braucht nicht nur „Kulturtempel“ wie Theater und Konzertsäle für teilweise ziemlich hochpreisigen Kulturgenuss, sondern auch genügend freie, öffentliche Plätze, um Kultur für alle Bewohner und Bewohnerinnen erlebbar zu machen, wo auch (unkompliziert) experimentelle und selbstbestimmte (andere) Veranstaltungen stattfinden können.
Die „Piazetta“ muss erhalten bleiben! Wir fordern daher den Bezirksvorsteher Franz Prokop auf, zu dieser für viele Ottakringerinnen und Ottakringer nicht nachvollziehbaren Vorgangsweise Stellung zu nehmen.
Mimi Sembera, Wien Anders, Kandidatin für den Ottakringer Bezirksrat
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.