Einladung zum Vortrag von Kenan Güngör

Vortrag am Mittwoch, 1. März ab 16 Uhr

Zur Studie: „JUGENDLICHE IM KONTEXT VON IDENTITÄT, ABWERTUNGEN UND RADIKALISIERUNG“

Ziel war es durch Versachlichung faktenbasiert Tendenzen festhalten zu können und darauf aufbauend Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Ein spezieller Fokus wurde dabei auf Jugendliche mit muslimischem Hintergrund gelegt, da die Studie auch zeigen sollte, inwieweit muslimische Jugendliche in der Jugendarbeit religiös motivierte Abwertungen verinnerlicht haben und wie sehr sie gefährdet sind von Radikalisierungsdynamiken vereinnahmt zu werden.
Zusammenfassende Ergebnisse

Die Jugendarbeit ist den Ergebnissen der Studie zufolge in der Lage bei den Jugendlichen anzuknüpfen und bildet eine wichtige institutionelle Ressource für die Präventionsarbeit in Wien. Aber nicht nur die Jugendarbeit, sondern alle relevanten Verwaltungseinheiten und Kerninstitutionen wie die Schule, die weiteren Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen, die Stadtteilarbeit, die Zivilgesellschaft und MigrantInnenorganisationen etc. sind gefordert, hier vernetzt und intensiver aktiv zu werden. Es ist von zentraler Bedeutung, dass diese jungen Menschen sich als Teil dieser Gesellschaft anerkannt und auch aufgehoben fühlen, dass sie Perspektiven haben und die Möglichkeiten Selbstwirksamkeit zu erfahren. Solche Leerstellen können in labilen Lebensphasen einen wichtigen Anknüpfungspunkt für extremistische Netzwerke und Strömungen darstellen. Höchste Priorität hat die Chancengerechtigkeit für junge Menschen mit sozialen Problemlagen.
Die drei größten Handlungsfelder für die nahe Zukunft:

1. Themen wie Antisemitismus, Homophobie und politisches Weltgeschehen stärker mit Jugendlichen bearbeiten.

2. Aufsuchende Jugend- und Sozialarbeit dazu nutzen, jene Jugendliche aus radikalisierungsgefährdeten Gruppen zu erreichen, die bisher nicht ihren Weg in die Jugendeinrichtungen gefunden haben.

3. Verstärkte Community-Arbeit mit bisher schwer erreichbaren Gruppen ausbauen.

Zur Person: Kenan GÜNGÖR
Kenan Güngör, Dipl. Soz., deutschsprachiger Europäer mit kurdisch-türkischen Wurzeln. Inhaber des Büros für Gesellschaft I Organisation I Entwicklung [think.difference] in Wien. Als Organisationsberater und internationaler Experte für Integrations- und Diversitätsfragen, berät und begleitet er staatliche und nichtstaatliche Organisationen auf der Bundes-, Landes- und Gemeindeebene. Er leitete unter anderem zahlreiche integrationsbezogene Leitbildprozesse auf Länder- und Städteebene. Als strategischer Berater begleitete er unter anderem die Stadt Wien über mehrere Jahre in integrations- und diversitätsbezogenen Themen. Darüber hinaus ist er Mitglied des unabhängigen Expertenrates der österreichischen Bundesregierung wie auch der Vorsitzende des Expert_Forums Prävention, Deradikalisierung & Demokratiekultur der Stadt Wien.

Wann: 01.03.2017 16:00:00 Wo: Verein Multikulturell, Brunecker Str. 2d, 6020 Innsbruck auf Karte anzeigen
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.