Lust oder Frust? Das harte Leben als Bäuerin in Tirol

Bäuerinnenkongress in Weerberg | Foto: Foto: Huss
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Ist das Dasein als Bäuerin Lust oder Frust? In Weerberg trafen einander 200 Ortsbäuer­innen aus Tirol, um eine Stand­ortbe­stimmung zu machen und einen Ausblick in die Zukunft zu wagen.

WEERBERG. Das Interesse der Bäuerinnen war enorm, fast alle Tische im Centrum Weerberg waren besetzt. Der Ortsbäuerinnenkongress 2010 hatte mehr als 200 Frauen angezogen, die tagaus, tagein den Spagat zwischen Ehefrau, Managerin eines Betriebes und Mutter vollführen müssen. „Wir sind Netzwerkerinnen. Darunter versteht man den Aufbau und die Pflege eines Beziehungsgeflechtes einer mehr oder weniger großen Gruppe von einander verbundenen Personen, die sich gegenseitig kennen und informieren“, machte Landesbäuerin Resi Schiffmann ihren Mitstreiterinnen Mut.

Danach ging es zur Sacharbeit, die in eine Fünfjahresplanung mündete. Noch für dieses Jahr hat sich eine Arbeitsgruppe Gedanken gemacht, wie man über die Schiene der gesunden Ernährung regionale Lebensmittel an den Mann bringen könnte. Eine Idee ist die Aktion „Das Gute im Einkaufskorb“. Damit soll eine Einkaufshilfe für bewusste Konsumenten geschaffen werden.

Eine andere Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit der Rolle der Bäuerin im Familienunternehmen Bauernhof. Dieses Thema wird von 2011 bis 2012 ein Schwerpunkt sein. Der Istzustand: Die Bäuerinnen seien als Berufsstand nicht anerkannt, es fehle an Wertschätzung für Grund und Boden. Besonders störend wird empfunden, dass man sich für jede erhaltene Leistungsabgeltung gleichsam entschuldigen müsse.

Eine andere Arbeitsgruppe erhob die eigene Befindlichkeit. Unter dem provokanten Titel „Lebe oder funktioniere ich?“ ging es um die Weiterentwicklung der Lebensqualität am Bauernhof, um den Wert der eigenen Gesundheit und die Gesundheit der Familie.

Abgerundet wurde der Kongress mit der Behandlung des Themas „Tiroler Bäuerinnenorganisation TBO“, ein Thema, das erst 2014 zum Schwerpunkt wird.

Richard Norz, Kammeramtsdirektor der Tiroler Landeslandwirtschaftskammer, brachte es auf den Punkt: „Die Bäuerinnen bringen die Landwirtschaft am glaubwürdigsten in andere Bevölkerungsgruppen.“

Alexander Huss.

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