Die RLB Kunstbrücke zeigt: Anna-Maria Bogner Ɩ Esther Stocker DAZWISCHEN

Anna-Maria Bogner
Ohne Titel, 2015
Holz, Kunstharzlack
120 × 120 × 180 cm | Foto: Günter Kresser
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  • Anna-Maria Bogner
    Ohne Titel, 2015
    Holz, Kunstharzlack
    120 × 120 × 180 cm
  • Foto: Günter Kresser
  • hochgeladen von nadine stöckl

RLB Kunstbrücke, Innsbruck, 28. April bis 28. August 2015

INNSBRUCK. Erstmals initiierte die RLB Kunstbrücke einen künstlerischen Dialog, der sich zwischen Berührungspunkten und Gegensätzen optimal im Rahmen der Ausstellung entfaltet. Dass wir diese Zusammenarbeit anregen konnten, freut uns umso mehr, da sich die beiden Künstlerinnen vorher nicht persönlich kannten und nun für heuer noch weitere Projekte planen.

Die Ausstellung zeigt zwei Positionen der konzeptuellen Abstraktion, die scheinbar ähnliche Ansätze verfolgen. Gemeinsam ist ihnen eine formale Strenge, die Konzentration auf Schwarz, Weiß und Grautöne sowie die Auseinandersetzung mit Fragen des Sehens und der Raumerfahrung. Für beide spielen außerdem Installationen und ein erweiterter Skulpturenbegriff eine wesentliche Rolle. Die jeweilige Formensprache und inhaltliche Herangehensweise ist jedoch unterschiedlich.

Esther Stocker(* 1974 in Schlanders – lebt in Wien) entwickelt in ihrer Malerei geometrische Strukturen aus dem Gegensatz von Ordnung und Unordnung. Aus der Fläche heraus eröffnet sie Zwischen-Räume, die den komplexen Vorgang unserer visuellen Wahrnehmung reflektieren. „Mein Ausgangspunkt ist die Abweichung, nicht die Regel. Dann lande ich aber schon bei dem Paradox, dass ich für die Beschreibung der Abweichung die Regel brauche. Das reguläre System, die Abfolge, die leicht vorhersehbar ist. Und dann der Ausriss. Eigentlich suche ich nach Abweichungen, die so simpel sind, dass sie unerwartet daherkommen. So naheliegend, dass man gar nicht sofort daran denkt“, so Esther Stocker.

Für die junge Künstlerin Anna-Maria Bogner (* 1984 in Schwaz – lebt in Wien) hingegen stehen das Ausloten des abstrakten Raumbegriffes und dessen Grenzen im Zentrum. In ihren filigranen Zeichnungen konstruiert sie virtuelle Räume, die sich in ihren Skulpturen und Installationen als dreidimensionale Liniengebilde entfalten. „Raum umfasst weit mehr als seine physischen Grenzen. Er entsteht für mich nicht allein innerhalb der dreidimensionalen „Umwelt“, die uns umgibt. Für mich entsteht Raum in unserer Kommunikation und Interaktion jeden Tag aufs Neue. Meine Arbeiten versuchen Fragen zu stellen. Die Spannung liegt darin, den Raumbegriff nicht festzusetzen, sondern immer neu zu hinterfragen bzw. hinterfragen zu lassen“, so Anna-Maria Bogner. Dominieren bei Bogner komplexe Linienkonstruktionen, die als geistiges Konzentrat um mögliche Definitionen von Raum kreisen, so steht bei Stocker ein durchdachtes geometrisches Formenspiel, das die Struktur der Disharmonie ergründen will, im Vordergrund. Ein wichtiger Ausgangspunkt für beide Künstlerinnen ist der Akt des Sehens an sich. Unsere Sehgewohnheiten zu verunsichern und damit vorgegebene Denkkategorien zu unterwandern ist ein wesentliches Anliegen beider Künstlerinnen. Durch Abstrahierung setzen sie die Imaginationskraft des Betrachters in Gang und formulieren in ihren Werken ein höchst spannendes Angebot, in Welten zwischen Logik und Unlogik einzutauchen.

Zur Ausstellung erscheint der gleichnamige Katalog mit einem Textbeitrag von Silvia Höller und Gesprächen mit Anna-Maria Bogner und Esther Stocker, geführt von Silvia Höller (72 Seiten).

Öffnungszeiten der Ausstellung
Mo–Do (8.00 – 16.00 Uhr)
Fr (8.00 – 15.00 Uhr)
Eintritt: kostenlos

Wo: RLB, Adamg. 1, 6020 Innsbruck auf Karte anzeigen
Anna-Maria Bogner
Ohne Titel, 2015
Holz, Kunstharzlack
120 × 120 × 180 cm | Foto: Günter Kresser
Esther Stocker
Ohne Titel, 2015
Acryl auf Baumwolle
140 × 160 cm | Foto: Meinrad Hofer
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