Bambis sterben qualvollst
(kurt). Im Jagdrevier Hofwald (Region Planötzenhof, Höttinger Bild) häufen sich grausige Funde von durch Hunde getöteten Rehen. In den letzten drei Wochen wurden mindestens vier gerissen. Die Bilanz der getöteten Tiere: zwei Kitze, eine trächtige Geiß und ein einjähriger Bock.
Der Jagdpächter der Hofwaldjagd geht von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus: "Wenn man die Tiere nicht sofort findet, werden die Kadaver vom Fuchs geholt. Deshalb gehe ich davon aus, dass viel mehr Tiere gerissen oder zu Tode gehetzt werden", so S. Wolf. Die Rehe verenden auf äußerst qualvolle Weise. Entweder sie gehen an einem Lungeninfarkt zugrunde oder sie sterben an ihren Verletzungen. "Wer jemals die Schreie eines Kitzes gehört hat, vergisst das nicht mehr. Sie gehen durch Mark und Bein und klingen wie die Schreie eines Kindes", ist Wolf schockiert.
"Ich habe selbst Hunde, die sind bestens ausgebildet, doch sie gehen an der Leine und das ist notwendig. Im Mai und Juni bringen die Geißen ihre Kitze zur Welt. In dieser Zeit sind die Tiere absolut schutzlos. Wer seinen Hund nicht an die Leine nimmt, ist ein Bambimörder!", so Fiona Arnold, Bezirksjägermeisterin. Wenn Rehkitze und ihre Mütter bedroht werden, opfern sich die Geißen und ziehen die Aufmerksamkeit der Hunde auf sich, die Kitze verhungern dann und haben keine Chance zu überleben. Ab sofort wird der Leinenzwang rigoros kontrolliert. "Wenn man sich nicht daran hält, folgen empfindliche Strafen und es kommt zu einer Anzeige. Wir werden nun verstärkt kontrollieren und dabei sicherlich kein Auge zudrücken", so Elmar Rizzoli (MÜG). Leinenzwang gilt grundsätzlich im Stadtgebiet, von März bis Oktober in allen landwirtschaftlichen Kulturen und ganzjährig entlang der Nordkette.
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