Postamtschließung
Die Stadt Innsbruck wusste im Vorhinein Bescheid
Einst als Paradebetrieb gelobt, ist die Post aufgrund der wirtschaftlichen und der politischen Veränderungen immer häufiger in der Kritik. Auch in der Landeshauptstadt Innsbruck müssen sich die Postverantwortlichen mit Fehlentwicklungen befassen.
INNSBRUCK. Wie von der Post mitgeteilt wird, war die Schließung des Postamtes im O-Dorf aufgrund der Änderungen im Mietvertrag mit der Bawag nötig. Die Post zeigt sich bemüht, möglichst rasch im O-Dorf eine Lösung zu finden. Wie die Post mitteilt, gibt es konrekte Gespräche und Verhandlungen um möglichst rasch einen neuen Standort zu eröffnen. "Durch die Postamtschließung müssen Menschen, die kein Auto haben oder nicht mehr mobil sind, mit der Straßenbahn nach Pradl fahren und dort noch einen längeren Fußweg in Kauf nehmen, um eventuell nicht zugestellte Pakete abholen zu können. Von den Fahrkosten von 2 mal 1,60€ für Senioren ganz abgesehen. Und die Abholung mit Auto ist nicht gerade ökologisch" meint ein Bewohner, der von der Postamtschließung direkt betroffen ist: "In einem Stadtteil mit mehr als 9000 Einwohnern, wobei 27,8 % älter als 65 Jahre sind (der höchste Anteil aller Innsbrucker Stadtteile; 2014), ist das ein Zumutung. Die Einrichtung eines Postpartners in fußläufiger Entfernung wäre das Mindeste."
Stadt informiert
Zumindest für die Stadt selbst, war die Postamtschließung mit Jänner 2020 keine Überraschung. Verschiedene Quellen sprechen von zwei Besprechungsterminen und zwar am 3.12.2018 und am 4.9.2019. Tatsache ist, daß die Post die Stadt Innsbruck definitiv über den Auszug aus dem Gebäude im O-Dorf aufgrund der getrennte Wege der Post und der BAWAG informiert hat. Die Post hat gemäß dem Postmarktgesetz die von der Schließung betroffenen Gemeinden entsprechend zu informieren.
Zustellprobleme
Aber nicht nur das Postamt im O-Dorf sorgt für Debatten und Diskussionen. Auch die Zustellung steht immer wieder in der Kritik. So war vor Weihnachten vor allem der Bereich um die Klappholz-Straße in Innsbruck betroffenen. Zwar erhöht die Post in der Vorweihnachtszeit die Anzahl der Zusteller um rund 25 Prozent, trotzdem kommt es bei der Zustellung von beispielsweise fast 600.000 Pakten pro Tag in Österreich zu Problemen. In der Reichenau spielten weitere Faktoren für die fehlerhafte Zustellungen bzw. teilweise Nichtzustellungen eine Rolle. Der Abgang eines langjährigen Mitarbeiters konnte nicht rasch genug kompensiert werden, die Einschulungszeit für die neuen Mitarbeiter in der Hochsaison gestaltete sich entsprechend schwierig. "Natürlich entschuldigen wir uns für die Fehler, die passieren und appellieren gleichzeitig an das Verständnis der Betroffenen", meint der Postsprecher. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Möglichkeit, jederzeit Kontakt per Mail oder Telefon mit dem Kundenservice der Post aufnehmen zu können. "Die Verfolgung nicht eingeschriebener Briefe wird zwar schwierig, Pakete können aber durch das Track and Trace System recht genau verfolgt werden." Die Zustellsituation in der Reichenau sollte sich in der nächsten Zeit wieder beruhigen.
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