Eine Reform ist unumgänglich

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INNSBRUCK. Vergangene Woche stellte sich Bischof Manfred Scheuer den Fragen bezüglich der Forderungen der Pfarrerinitiative. Drei Tiroler Pfarrer haben sich bisher offiziell zu dieser bekannt, Scheuer glaube aber, dass es rund zehn Pfarrer gäbe, die sich der Initiative angeschlossen haben.

„Es ist klar, dass es eine Reform geben muss“, stellte Bischof Manfred Scheuer zu Beginn klar. Es gebe aber unterschiedliche Positionen zu den Wegen dorthin. Es sei notwendig, Gesprächsprozesse zu intensivieren.

Von der Pfarrerinitiative fordere er, das Paket aufzuschnüren. Das Zölibat aufzuheben und Frauen als Pfarrer einzusetzen, sei nicht auf diözesaner Ebene zu klären. Rom habe sich zu diesen Dingen klar geäußert.

„Weiterdenken“ müsse man aber in Bezug auf geschiedene und wiederverheiratete Menschen. Es sei klar geregelt, dass Wiederverheiratete nicht zur Kommunion zugelassen sind. „Ich werde aber niemanden sanktionieren, der einer geschiedenen, wiederverheirateten Person die Kommunion gibt“, so Scheuer. Eine einheitliche Praxis gebe es dazu in der Diözese nicht.

Bußritus statt zweiter Ehe
Man werde auch weiter überlegen müssen, ob man die Führung einzelner Pfarren in die Hände von Frauen und Männern legt, die in enger Kooperation mit Pfarrern stehen. „Ich persönlich versuche, Frauen auch in der Diözese Führungsrollen zu übertragen und glaube, dass wir da auf einem guten Weg sind“, sagt Scheuer.

Eine zweite sakramentale Eheschließung könne sich Scheuer nicht vorstellen. Eher denke er an eine Art Bußritus mit der Bitte um den Segen.

In Sachen Zölibat wünsche sich Scheuer, dass die zölibatäre Lebensform eine größere Wertschätzung bekommen. Dass das Zölibat nicht zeitgemäß sei, habe Scheuer in den vergangenen Jahrzehnten anders wahrgenommen. Die Einführung der Weihe von bewährten verheirateten Männern sei zu überdenken, solle aber nicht auf Grund des Priestermangels erfolgen. „Das wäre kein guter Hintergrund“, findet Scheuer.

Warum er sich nicht früher zu den Forderungen geäußert hat, begründete er damit, dass auch er ein Recht auf Urlaub habe.

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