Studentisches Wohnen
Freiheitliche fordern Stopp des "Gebührenwuchers"

Studentisches Wohnen als Dauerbrenner in der Stadt Innsbruck | Foto: Stadtblatt
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Der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) fordert, dass in Zeiten der Teuerung Rücksicht auf Studenten genommen werde. Dass Studentenwohnheime Gebühren alleine für die Bewerbung um einen Wohnplatz einheben, sei Studenten-feindlich. Tatsächlich gibt es diese Gebühr, jedoch nicht flächendeckend. Betreiber sehen "gute" Argumente dafür und dagegen. 

INNSBRUCK. Der RFS informiert, dass Studenten, die sich in Innsbruck um einen Heimplatz bewerben, bereits bei der Anfrage um einen Wohnplatz eine Gebühr zu entrichten hätten. Für RFS-Obfrau Gudrun Kofler sei das nicht nachvollziehbar. "Die Studienzeit ist für viele Studenten ohnehin schon oft genug, mit einem großen finanziellen Aufwand verbunden und gerade das Grundbedürfnis nach einem Dach über dem Kopf stellt da häufig, einen kaum zu stemmenden Brocken dar. Aktuell haben wir Entwicklungen, die allen zu schaffen machen, doch ganz besonders jenen, die bereits davor immer aufs Geld schauen mussten." so Kofler. Für sie sei eine "oftmals gar nicht so geringe Bearbeitungs- oder Anmeldegebühr, ein studentenfeindliches Vorgehen und deshalb nicht tragbar. 

Keine Flächendeckende Gebühr

Wie eine BezirkBlätter-Recherche ergeben hat, gibt es bei einzelnen Studentenheim-Anbietern tatsächlich eine Gebühr, die bereits bei der Bewerbung um einen Heimplatz eingehoben wird und zwischen zehn und 20 Euro liegt, eine Vielzahl an Anbietern hebt jedoch keine Gebühr ein.  So informiert beispielsweise der Geschäftsführer des diakonischen Vereins Tirol, Stefan Gartlacher, dass man sich bewusst gegen die Vorschreibung eines "Eintrittsgeldes" für einen Wohnheimplatz entschieden habe, da dies "dem diakonischen Gedanken widerspricht und unserem christlichen Werteverständnis zuwiderläuft", so Gartlacher. Als gemeinnützige  Organisation versuche man außerdem der aktuellen Entwicklung in Sachen Teuerung entgegenzuwirken, indem "die Preise so moderat wie möglich gehalten werden", so Gartlacher weiter. Für das neue Studienjahr wird ein Standard Einzelzimmerplatz im Wohnheim der Diakonie 335 Euro pro Monat kosten. Im Doppelzimmer sind 275 Euro zu entrichten. Zusätzliche Gebühren gibt es nicht.

"Bearbeitungsgebühr fördert Ernsthaftigkeit"

Die Akademikerhilfe betreibt in Innsbruck insgesamt sechs Heime. Wer auf die Liste der Bewerber möchte, muss eine Bearbeitungsgebühr von 20 Euro zahlen. Generalsekretär Bernhard Tschrepitsch verteidigt die Gebühr in einer telefonischen Anfrage. "Studenten bewerben sich in der Regel bei mehreren Heimplatzanbietern, wir haben aber gemerkt, dass in den Herbst hinein, Studenten, die bereits eine fixe Zusage hatten, abgesprungen sind. Das ist zum einen den Studenten gegenüber, die keinen Platz bekommen haben, nicht fair, zum anderen ist in solchen Fällen bereits ein nicht unerheblicher Verwaltungsaufwand entstanden. Mit der Bearbeitungsgebühr wollen wir ernsthafte Bewerbungen fördern", so Tschrepitsch. Die Gebühr wurde von der Akademikerhilfe, die österreichweit Heime betreibt, vor bereits 12 Jahren eingeführt. Damals kamen auf 800 freie Plätze 5.000 Bewerbungen, die Zahl der Bewerbungen ging mit der Einhebung der Gebühr auf 2.000 zurück. Tschrepitsch verweist außerdem darauf, dass auch Anmeldegühren bei den Aufnahmetests für das Medizinstudium anfallen, was auch den Grund habe, dass sich Personen, die anmeldet sind, auch tatsächlich erscheinen.   

WIST will Gebühr abschaffen

WIST ist nach eigener Auskunft der größte Innsbrucker Anbieter im studentischen Wohnheimbereich. Auch dort gibt es eine Bearbeitungsgebühr von zehn Euro. Der Geschäftsführende Obmann Willi Egger erklärt, dass jedoch vom Vorstand geplant sei, "diese Gebühr ab dem nächsten Studienjahr nicht mehr vorzuschreiben." Die Gebühr sei ein "Veteran der noch aus der Ära des Schilling stammt", und eingehoben wurde, da damals viele Formulare per Post versandt wurden. Von Seiten von WISt weist man aber darauf hin, dass man die niedrigsten Heimpreise in Innsbruck habe und auch bei der aktuellen Inflation auf eine Anpassung der Preise verzichtet habe. Die Zimmerpreise sind abhängig vom Standort und beginnen ab, 229 Euro (EZ mit geteiltem Bad) bzw. 195 (DZ) .

Etliche Heime ohne Gebühr

Home4students verweist darauf, dass die Anmeldung für einen Heimplatz kostenlos sei. Bei tatsächlichem Einzug wird jedoch eine einmalige Bearbeitungsgebühr von 100 Euro fällig. Ein Einzelzimmer mit Bad in der Höttinger Au kostet im kommenden Studienjahr 407 Euro. Im Studentenwohnheim Campus Dreiheiligen gibt es weder eine Anmeldegebühr noch eine Gebühr bei Einzug. Laut Informationen auf der Webseite kostet ein Einzelzimmer monatlich 342 Euro für den Platz im Doppelzimmer zahlt man 252 Euro. Auch das Wohnheim Sillgraben verrechnet keine Gebühr bei der Bewerbung um ein Zimmer, dort werden die Zimmer nur in Kombination mit Halb- oder Vollpension angeboten und kosten 725 beziehungsweise 775 Euro. Die Anfrage beim Südtirolerheim konnte aufgrund der Tatsache, dass dieses aktuell und noch bis Anfang September geschlossen ist, nicht beantwortet werden, die Webseite weist jedoch aus, dass dort eine Bewerbungsgebühr von 20 Euro zu entrichten ist, die Zimmermiete beträgt 245 Euro.

Gudrun Kofler (mitte) kandidiert für die FPÖ bei den Landtagswahlen.  | Foto: FPÖ
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Zur Person

Gudrun Kofler (39) kandidiert auf Platz sieben der freiheitlichen Liste für die Landtagswahlen, die gebürtige Südtirolerin sorgte erst vor wenigen Tagen für einen Eklat. So postete sie laut Medienberichten auf ihrem Twitter Account ein Bild, das Hautfarben-Buntstifte mit verschiedenen Farben zeigt: „Was waren das noch für Zeiten, als die Jolly-Malfarben-Palette hierzulande nur eine Hautfarbe hatte“, schrieb sie darunter. 

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