Bei der MÜG
Keine Action, dafür Anekdoten

Bei der Kontrollrunde war alles ruhig, nur zwei Personen verstießen gegen das Alkoholverbotsgesetz in der Maria-Theresien-Straße. | Foto: Isser
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  • Bei der Kontrollrunde war alles ruhig, nur zwei Personen verstießen gegen das Alkoholverbotsgesetz in der Maria-Theresien-Straße.
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Es ist kalt und schon dunkel, als sich die Redakteurin Nadine Isser in der Salurner-Straße vor der MÜG (Mobile Überwachungsgruppe) einfindet, um ein paar abendliche Stunden lang den MÜG-MitarbeiterInnen über die Schulter zu schauen.

Vorgeschichte

Die MÜG ist immer wieder Thema im Gemeinderat. Auslöser dafür war ein Einsatz, in dem Handfesseln zum Einsatz kamen – nachdem auf die MÜG-Mitarbeiter mit einem Beil losgegangen wurde. Daraufhin entfachte eine Diskussion – wo liegen die Kompetenzen der MÜG und wie bewaffnet darf diese sein? Man wolle keine „Mini-Polizei“ hieß es von Seiten der Neos, und die SPÖ brachte erst beim letzten Gemeinderat einen Antrag auf Abschaffung der Pfefferspraypistolen und Anschaffung von Bodycams ein. GR Lassenberger (FPÖ) sprach über die Gefahren, denen MÜG-MitarbeiterInnen begegnen und man solle sich doch selbst ein Bild davon machen – indem man bei der MÜG mitfährt. Gesagt – getan.

Vorführ-Effekt

Es muss der Vorführ-Effekt gewesen sein, denn in den zwei abendlichen Stunden, als die Redakteurin mitfuhr, kam die MÜG abgesehen von Routine-Kontrollen nicht zum Einsatz. Keine Schlägereien, keine Hundeabnahmen und es beklagte sich auch niemand über Ruhestörung. Immerhin blieb so genug Zeit, sich über die Arbeit der MÜG zu unterhalten. Die 36 MitarbeiterInnen der MÜG haben es nicht immer so ruhig: Über 9000 Einsätze pro Jahr können sie verzeichnen, in den meisten davon geht es um Lärmbelästigung oder um Hunde. MÜG-MitarbeiterInnen sind befugt, Gegenstände des Lärmes abzunehmen. Manchmal passiert das öfters: „Einmal hatten wir jemanden, der drehte den Fernseher immer bis zum Anschlag auf und verließ dann die Wohnung. Wir haben ihm den Fernseher abgenommen, aber derjenige hat sich einfach einen neuen zugelegt und so hat sich das Szenario wiederholt. Schlussendlich hatten wir eine ganze Reihe von Fernsehern von ihm bei uns stehen“.

Hunde und Jugendliche

Hunde sind ein zunehmendes Problem, wobei die BesitzerInnen der Hunde manchmal noch „bissiger“ seien als die Tiere – so die Erzählung. Bei Gefährdung müssen die Tiere abgenommen werden – oft keine sehr leichte Aufgabe. Ein Gebiet, bei dem man als erstes weniger an die MÜG denkt, sind weggelaufene Jugendliche. Wenn Jugendliche von zu Hause fliehen, werden diese auch von der MÜG eingesammelt und wieder nach Hause gefahren, teilweise weite Strecken, beispielsweise bis nach München. „Einmal hatten wir zwei, die waren erst in der Jugendherberge – die hatte ihnen aber offensichtlich nicht gefallen – dann haben sie sich kurzerhand im Hilton einquartiert. Das kam den Angestellten dort seltsam vor, die haben sich dann gemeldet.“

Weitere Infos zum Bezirk finden Sie hier.

Bei der Kontrollrunde war alles ruhig, nur zwei Personen verstießen gegen das Alkoholverbotsgesetz in der Maria-Theresien-Straße. | Foto: Isser
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