Keine gröberen Vorfälle

Graus | Foto: Foto: Kretzschmar
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Polizeianhaltezentrum in Ibk blickt positiv auf das letzte Jahr zurück

Schub-, Verwaltungs-, und gerichtliche Verwahrungshäftlinge werden im Polizeianhaltezentrum (PAZ) Innsbruck verwahrt. Schreckensgeschichten aus der Schubhaft gehören dabei übrigens in die Märchenkiste.

(vk). Innsbrucks Polizeianhaltezentrum ist mit einer Kapazität von 81 Häftlingen eines von den fünf größten in Österreich. Derzeit sind ca. 20 bis 30 Häftlinge im PAZ Innsbruck stationiert, davon sind fünf Schubhäftlinge. „Weniger Arbeit als früher – als das PAZ noch ausgelastet war – ist es aber nicht geworden“, so ChefInsp Gerhard Graus vom PAZ Innsbruck. Durch die hohe Fluktuation der Häftlinge sei der Aufwand eher noch größer geworden. Schubhäftlinge bleiben nämlich in Innsbruck nicht – so wie es in vielen Köpfen herumgeistert – sechs Monate in Schubhaft. „Im Durchschnitt sind Schubhäftlinge nur ca. zwei Wochen hier stationiert“, weiß Graus, „Ist jemand zwei Monate hier, ist das schon wirklich lange, das kommt nur sehr selten vor.“ Das PAZ Innsbruck ist das einzige seiner Art in Tirol. Doch nicht nur Häftlinge aus Tirol kommen in dieses PAZ, auch aus anderen Bundesländern werden von der Koordinationsstelle Wien Personen zugewiesen. „Aber nicht nur, weil andere Zentren vielleicht voll sind. Es kann auch sein, dass eine Frau in Salzburg angehalten wird, deren Mann aber in Tirol aufhältig ist, da nimmt man dann Rücksicht darauf und überstellt die Frau nach Innsbruck“, erklärt Graus.

Personal gut gerüstet
Personelle Engpässe gibt es im PAZ Innsbruck keine und auch an der Ausbildung mangelt es nicht. „Vor allem auf den psychosozialen Aspekt wird ein Schwerpunkt gesetzt“, so Graus. Den Bediensteten steht dafür ein ganzer Katalog an Kursen, Seminaren und Schulungen österreichweit zur Verfügung. Mehrtägige Konfliktvermeidungsseminare, Schulungen zum sozialen Umgang oder mit psychisch Kranken gehören beispielsweise zum Repertoire der Polizei-Seminare.

Keine Vorfälle gröberen Ausmaßes
„Vorfälle gröberen Ausmaßes gab es seit gut einem Jahr keine mehr“, so der ChefInsp. Graus stolz und klopft gleichzeitig auf Holz. „Früher gab es Probleme mit Zellbränden und auch mit Nordafrikanern, seit einem Jahr ist es aber ruhig.“ Auch zu einem Einsatz mit dem Taser ist es noch nie gekommen.

Zur Sache: Tag eines Häftlings

• 7:30 Frühstück, Zellenreinigung, 11:30 Mittagessen,
1 Stunde Nachmittagsspaziergang im Hof, Abendessen, Nachtruhe ab 22 Uhr
• tgl. Telefonmöglichkeit
• 2 x/Woche Besuch empfangen
• 1 x/Woche Einkauf durch einen Beamten
• 2 x/Woche Duschen (zusammen mit max. 6 Pers.)

Hilfe von außen
Es gibt einige Außenstehende, die sich um die Häftlinge bemühen: Zum Beispiel kümmern sich ein Arzt (rund um die Uhr erreichbar), eine Psychologin und speziell für Schubhäftlinge der Verein Menschenrechte Öster­reich um die Insassen. Außerdem gibt es neben der Seelsorge noch weitere seelsorgerische Betreuer.

Graus | Foto: Foto: Kretzschmar
Zelle | Foto: Foto: Kretzschmar
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