Schreiben an totes Kind
Ein Schreiben der TGKK reißt bei Innsbrucker Familie schmerzhafte Wunden wieder auf.
Es ist zwar schon Jahre her, dennoch sitzt der Schmerz immer noch tief. Im Jahr 1995 verloren Franz Mair und seine Lebensgefährtin Renate ihre gemeinsame Tochter Julia (Namen geändert). Kaum ein Jahr alt, war das Mädchen am plötzlichen Kindstod verstorben. Für die Eltern war dies damals ein Schock. Vergangene Woche – ausgerechnet mitten in der Adventszeit – riss ein Brief diese alten Wunden wieder auf. Denn die Tiroler Gebietskrankenkasse (TGKK) schickte Mair einen Brief, in dem er, anlässlich des 18. Geburtstages seiner Tochter am 22. Jänner, auf das Ende deren Mitversicherung hingewiesen wurde. Der Brief endete mit „PS: Informieren Sie sich über die Möglichkeit der freiwilligen Versicherung“. „Eine Pietätlosigkeit“, zeigt sich Mair verletzt und verärgert.
„Konnten das nicht wissen“
Der stellvertretende Direktor der TGKK, Heinz Hollaus, bedauert den Vorfall zutiefst, betont jedoch, dass derartige Fälle kaum vermeidbar sind. „Damals gab es noch keine automatischen Meldungen der Personenstandsbehörden, wenn ein Kind verstorben ist. Daher konnten wir dies auch nicht berücksichtigen. Ich werde Herrn Mair einen Brief schreiben, in dem ich den Sachverhalt darlegen werde. In jedem Fall tut uns der Vorfall sehr leid“, so Hollaus.
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