Von unschuldigen Gurken und Sicherheit am Teller

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INNSBRUCK. Rund 6.000 Proben gehen in der AGES im Westen Innsbrucks pro Jahr über die Untersuchungsbank. „Mit Tiroler Lebensmitteln ist man immer auf der sicheren Seite“, beruhigt Leiterin Sonja Masselter KonsumentInnen nach dem aktuellen EHEC-Skandal.

In Zeiten von EHEC-Skandal, Listerien und Gammelfleisch sind Konsumenten mehr denn je verunsichert. Was kann man noch mit gutem Gewissen essen? Und auf wen kann man sich verlassen? Für Sonja Masselter, Leiterin der AGES Betriebsstätte Innsbruck, ist die Sache jedoch klar: „Die Kontrollen in Tirol funktionieren gut – auch in Krisenfällen kann schnell reagiert werden.“

Sich informieren und dann eine persönliche Entscheidung fällen
Wichtig sei es im Zuge des EHEC-Skandales aber auf jeden Fall gewesen, dass das Bundesministerium schnell vor möglichen gefährlichen Lebensmitteln gewarnt hat. „Denn der Mensch und seine Gesundheit müssen immer über allen anderen Interessen wie etwa wirtschaftlichen Belangen stehen.“ Und solche Skandale werde es immer wieder geben, ist sich die Expertin sicher. Wichtig sei für den Konsumenten vor allem eines: Fundierte und basierte Information von der zuständigen Stelle. „Die endgültige Entscheidung liegt aber letztendlich doch bei jedem persönlich.“ Der Biss in eine Tiroler Gurke sei aber auf jeden Fall genau sicher wie der Genuss von heimischen Sprossen. Untersucht wird in ganz Österreich nach einem so genannten integrierten Kontrollplan. In diesem Plan wird genau festgelegt, wie viele Proben in welchem Bereich gezogen werden. Kontrolliert wird dabei alles – vom Direktvermarkter am Bauernmarkt über Gasthäuser bis hin zum Lebensmittelgroßhandel. Die Proben werden von der Lebensmittelaufsicht direkt vor Ort gezogen.

Stichproben und Verdachtsfälle
Die AGES übernimmt dann in weiterer Folge die Untersuchung und Begutachtung der Lebensmittel. Zu den zufälligen Stichproben kommen aktuelle Verdachtsproben. Wird mehreren Konsumenten nach dem Essen in einem Gasthaus übel, so wird hier genauer hingeschaut und überprüft. „Stellt ein Lebensmittel, ein Betrieb oder ein anderer Dienstleister für den Menschen in irgendeiner Weise eine Gefahr dar, wird das dem RASFF, dem Informationssystem der EU, gemeldet“, erklärt Masselter. Dann kommt es im Anlassfall zu einer Warnung durch das Bundesministerium, durch spezielle Presse-Meldungen usw.

Zur Sache: „Skandale hat es immer gegeben“

• Glykol-Weinskandal
Ihrem Wein verbotenerweise Frostschutzmittel beigemischt haben österreichische Weinbauern im Jahr 1985. Ein großer Weinskandal war damals die Folge.

• BSE – Rinderseuche
Der erste Fall von Rinderwahnsinn tauchte 2001 in Niederösterreich auf. Die Bevölkerung war verunsichert und der Rindfleischkonsum ging stark zurück.

• Gammelfleisch-Skandal
Tonnenweise altes, zum Teil verdorbenes Fleisch aus Deutschland war 2006 teilweise nach Österreich gelangt und sorgte für einen handfesten Skandal.

• Dioxin in Schweinefleisch
180 Tonnen Schweinefleisch gelangten 2008 in Verdacht, durch Dioxin kontaminiert und in Form von Wurstwaren nach Österreich gelangt zu sein. Wieder ging der Verbrauch stark zurück.

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