Wohnen wird für Studenten jetzt noch teurer

INNSBRUCK. Beim Budget muss gespart werden und das bekommen auch StundentInnen zu spüren. Weil es keine Förderungen mehr für Sanierungen für Studentenheime gibt, werden diese bald gleich teuer wie privater Wohnraum in Innsbruck.

Von Preissteigerung bis zu 80 Euro gehen Studentenheimbetreiber in Innsbruck aus, wenn die Sanierungsförderungen wirklich gestrichen werden. Ein Studentenheimplatz könnte dann durchschnittlich bis zu 350 Euro im Monat kosten. Das große Problem der Heimträger ist, dass es keine Rücklagen für Sanierungen gibt. Huberta Scheiber, Geschäftsführerin des Internationalen Studentenhauses erklärt: „Aufgrund der Vorgaben des Studentenheimgesetzes ist eine Rücklagenbildung für gefördert angeschaffte Mobilien nicht gestattet. Aus diesem Grund war und ist es nicht gestattet, dafür Rücklagen zu bilden“, erklärt Scheiber. Deshalb müssten künftige Sanierungen über Kredite finanziert werden.

Hinauszögern, so lang es geht
„Wie soll ich das machen? Wenn es keine Förderungen mehr gibt, müssten Studentenheimträger jetzt schon die Preise um bis zu 80 Euro im Monat erhöhen. Oder man wartet bis zur Sanierung und dann wird man teurer. Die soziale Komponente wird kaum mehr haltbar sein“, ist Bernhard Tschrepitsch von der Akademikerhilfe aufgebracht. „Es wäre in Innsbruck schon an der Zeit zu sanieren, wenn wir das Geld hätten. Wir versuchen jetzt aber, die Sanierung so lang wie möglich hinauszuzögern, um günstigen Wohnraum bieten zu können“, erklärt Tschrepitsch.

Einige Heime schon teurer
Adrian Egger, Regionalleiter West der Österreichischen Studentenförderungsstiftung, berichtet, dass das Heim Rössl in der Au gerade um 4,2 Mio. Euro saniert wird. „Werden dafür die Bundesmittel gestrichen, müssen wir die Preise für Wohnplätze erhöhen. Das Salzburger Studentenwerk reagierte beispielsweise schon mit einer Sondererhöhung um 60 Euro pro Monat “, so Egger. Hinnehmen wollen die Studentenheimträger diese Situation aber nicht. „Wir sind schon dran, beim Bundesministerium Druck zu machen. Wir werden kämpfen wie die Löwen“, verspricht Egger.

Studenten fördern, nicht Heime
Minister Karlheinz Töchterle denkt indes nicht daran, die Sanierungen wieder zu fördern: „Ich halte nichts davon, das bei der Budgetklausur in Loipersdorf geschnürte Paket wieder aufzuschnüren. Ich denke eher daran, Förderungen für sozial bedürftige Studenten einzuführen“, will Töchterle neue Wege gehen.

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