Geschichte in Tirol
Eine Greenup-Exkursion zum Gedenken an drei unerschrockene Männer

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Am 29.2. 2020 wurdevon Hr. Matthia Breit vom Museum Absam eine geschichtliche Exkursion
nach Oberperfuss durchgeführt. Was viele n icht wissen, es wurde
dort in den Kriegsjahren eine Widerstandszelle gegen die Nazis
aufgebaut. Es sollten Nachrichten über die Alpenfestung an die
US-Armee vermittelt werden. Massgeblich daran beteiligt der
Oberperfener Franz Gruber, der dies in seiner Heimatgemeinde erst
ermöglichte.Nach ihremFallschirmabsprung auf dem Ötztaler Gletscher fuhren die drei Männer
mit dem Zug durchs Oberinntal und stiegen zu Fuss durch den Wald und
Ranggen hinauf ins Dorf. Acht Jahre lang wurden von dort aus einem
Dachboden, die Kabel wurden als Wäscheleine umfunktioniert,
Nachrichten in das süditalienische Bari gefunkt. Der ganze Ort ja
die ganze Umgebung hielt zusammen und unterstützte das Projekt.
Menschen aus Ämtern und Behörden halfen ausser mit Nachrichten mit
Papieren, Ausweisen sogar mit deutschen Offiziersuniformen.
Nach Verdacht wurdenvon der Gestapo immer wieder Kontrollen durchgeführt, aber niemand
gabAuskunft. Leiderwurde von den Nazis ein V-Mann kurz vor Kriegsende eingeschleust,
sodass das Ganze aufflog und Verhaftungen ermöglicht wurden. Zwei
der führenden Männer überlebten die Verhöre der Nazis nicht und
wurden anschliessend in Absam verscharrt. Heute sind sie am Friedhof
in Oberperfuss bestattet.
Diesen Männern mitihren Kontakten ist es nicht zuletzt zu verdanken, dass die
Verhandlungen mit den Amis in Zirl erfolgreich waren, und so
Innsbruck ohne Kampfhandlungen übergeben wurde.
Wir sind dankbar,dass es uns vergönnt war, Genaueres über die Geschichte zu
erfahren und die verschiedenen Wirkstätten kennenzulernen und vor
allem dieser tapferen Männern und Frauen zu gedenken; sie sollen
nicht vergessen sein. Dafür sorgt auch Peter Pirker, dessen Buch
im Tyrolia-Verlag erschienen ist.

Annemarie Fröch

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