Weder Sommer noch Winter
Lufthansa verzichtet auf Linie Innsbruck-Frankfurt

Lufthansa nimmt Innsbruck - Frankfurt nicht in den Flugplan auf. | Foto: skyalps
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Der drittgrößte Verkehrsflughafen und der zweitgrößte Bundesländerflughafen in Österreich kann weiterhin keinen Flug nach Frankfurt anbieten. Die Lufthansa sagt eine für 1. Juli erwartete Wiederaufnahme der Linie Innsbruck-Frankfurt ab. Ein SkyAlps wird weder im Sommerflugplan noch im Winter von der Lufthansa aufgenommen. Stadtrat Stoll sorgt sich um "Rückgrat der Wirtschaft".

INNSBRUCK. Die Entscheidung der Lufthansa sei aus Gründen der "Wirtschaftlichkeit und Saisonalität" getroffen worden. Der Flughafen zeigte sich vom Nichtzustandekommen der Linie überrascht.

Bereits 2024 keine Zusammenarbeit

Die italienische Regionalfluggesellschaft Skyalps bot sich Lufthansa wiederholt als möglicher Interlining-Partner, so auch Anfang des Jahres 2024, an. Sowohl die heimische Politik als auch der Flughafen Innsbruck sprachen sich mehrfach für eine Kooperation zwischen den beiden Carriern aus. Da Skyalps über kein IOSA-Safety-Audit verfügte, kam die Kooperation mit der Lufthansa Group nicht zustande. Es wurde damals auch vermutet,  dass der Carrier eine garantierte Mindestabnahme von Flugscheinen sowohl für Innsbruck als auch Friedrichshafen und Linz gefordert habe.

Die Anbindung nach Frankfurt ist für den Flughafen Innsbruck wichtig. | Foto: zeitungsfoto.at
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Probleme im Frühjahr

SkyAlps hatte im Frühjahr Probleme mit der Aufsicht. Die italienische Luftfahrtbehörde ENAC war im Februar auf fehlerhafte Wartungsaufzeichnungen bei einem Dienstleister von SkyAlps gestoßen und hatte sieben Turboprops der Airline daraufhin zunächst aus dem Verkehr gezogen. Die Dash-8 von Skyalps sind im maltesischen Register angemeldet. Inzwischen kann SkyAlps die meisten Flugzeuge wieder einsetzen.

Keine Einigung zwischen Lufthansa und Skyalps, die Flughafenverantwortlichen sind enttäuscht. | Foto: Flughafen
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Wirtschaftlicher Tiefschlag

"Die Absage der Lufthansa an eine neuerliche Frankfurt-Verbindung trifft Innsbruck wie ein wirtschaftlicher Tiefschlag. Dabei wäre der Neustart bereits für 1. Juli vereinbart gewesen – inklusive Partner-Airline und Zeitplan. Doch statt Einsatz und öffentlichem Schulterschluss der politischen Verantwortungsträger herrscht Schweigen in Stadt und Land. Auf Bundesebene hat Nationalrat Jakob Grüner dankenswerterweise das Wort für den Flughafen erhoben", erklärt die Liste "Das neue Innsbruck in einer Aussendung. „Dass der für Innsbruck wichtigste internationale Hub – das Tor zur Welt – einfach wieder wegbricht, ist kaum zu fassen. Noch weniger zu fassen ist, dass die Stadtregierung unter Anzengruber und die Landesregierung keinerlei Initiativen ergreifen, um diesen dramatischen Verlust abzuwenden oder durch andere Optionen zu ersetzen“, kritisiert Stadtrat Markus Stoll.

Rückgrat der Wirtschaft

Der Flughafen Innsbruck ist Rückgrat und strategisches Werkzeug des gesamten Wirtschaftsraums Tirol. Die Anbindung an Frankfurt ist dabei kein Nice-to-have, sondern eine Notwendigkeit. Ob für Kongressgäste, Investoren oder internationale Fachkräfte – die Verbindung ist essenziell für Standortqualität, Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze. „Wer in dieser Frage schweigt, riskiert die Zukunft unseres Wirtschaftsstandorts“, so Stoll.

Während Flughafenchef Marco Pernetta und Sky Alps noch versuchten zu retten, was zu retten ist, bleibt die Stadtregierung tatenlos. „Der Bürgermeister scheint die wirtschaftliche Realität Innsbrucks nicht zu begreifen. Die Wirtschaftsstadträtin sowieso nicht. Wir reden hier nicht von Luxusflügen, sondern von der elementaren Erreichbarkeit einer Hauptstadtregion“, so Stoll.

Stoll fordert einen runden Tisch unter Einbindung aller Akteure – von Universität, Tourismus, Wirtschaftskammer und Industrie bis zur Politik. „Was wir brauchen, ist Führung und Koordination, nicht medienwirksames Schulterzucken. Wer übernimmt endlich die politische Gestaltung? Wer mit politischem Gewicht unterstützt die Verhandlungen mit Lufthansa, mit dem Bund, mit internationalen Partnern? Die Stadtregierung ist aufgefordert, klar Stellung zu beziehen, ob es ein Ja oder Nein zum Flughafen gibt – und nicht mit Salamitaktik seinen Tod vorzubereiten. Oder nimmt die Stadtregierung das Zusperren des Flughafens und den Verlust von über 300 Arbeitsplätzen wissentlich in Kauf, um die Flächen als Vorbehaltsflächen für den Mietwohnbau zu widmen?“, schließt Stoll.

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