Eisenbahn-Unfall: "Ich muss einen Schutzengel gehabt haben"
Autofahrer überstand in Jennersdorf Kollision mit Zug völlig unbeschadet
"Ich muss wohl einen guten Schutzengel gehabt haben", sinniert Klaus Neubauer. Die Erleichterung des Jennersdorfers ist nachvollziehbar, denn er hat letzte Woche mit seinem Pkw eine Kollision mit einem Eisenbahn-Triebwagen ohne eine einzige Schramme überstanden.
Passiert ist der Unfall auf einem unbeschrankten Bahnübergang in Richtung der Hohenbrugger Straße. "Ich habe den Zug kommen gesehen und gebremst. Aber die Straße war vereist, und der Wagen ist einfach nicht rechtzeitig zum Stehen gekommen", schildert Neubauer.
Der Lok-Triebwagen erfasste den Pkw an der Motorhaube und stellte ihn quer. "Es ist nichts passiert außer einem Blechschaden", ist der 44-Jährige erleichtert.
"Zu wenig passiert?"
Was ihn aber ärgert, ist die Tatsache, dass sein Unfall beileibe kein Einzelfall war. "Ich frage mich, ob noch immer zu wenig passiert ist, damit die Verantwortlichen endlich aufwachen und die Bahnübergänge gesichert werden. Was zählt mehr: Geld oder Menschenleben?", kritisiert Neubauer.
In den letzten Jahren gab es mehrere tödliche Unfälle auf dem Streckenabschnitt zwischen der steirischen und der ungarischen Grenze. Erst im Vorjahr musste eine Radfahrerin auf einem unbeschrankten Bahnübergang in Rax ihr Leben lassen.
Neubauer ist glimpflich davongekommen. "Aber manchmal denke ich schon, was wäre gewesen, wenn? Dann wäre ich womöglich heute nicht mehr am Leben."
Auch von den zehn Zuginsassen wurde übrigens keiner verletzt. Der Zugverkehr auf der Bahnstrecke Fehring - St. Gotthard (Ungarn) war nach dem Unfall eine Stunde lang gesperrt.
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