Neue Ruine in Grieselstein soll zu Gäste-Attraktion werden
Auch ein steinzeitlicher Pfahlbau sowie die Neugestaltung der Augenquelle und der Barbaraquelle sollen den Ort nahe der Therme Loipersdorf touristisch aufwerten.
Mit über 320 Gästebetten ist Grieselstein der zweitwichtigste Tourismusort im Bezirk Jennersdorf. Da sich die Gäste aber fast ausschließlich an der angrenzenden Therme Loipersdorf orientieren, ist im Dorf selbst davon nur wenig spürbar.
Grünes Licht vom Gemeinderat
Das soll sich ab kommendem Jahr ändern. Der Jennersdorfer Gemeinderat hat ein touristisches Konzept verabschiedet, das den Ort für Gäste attraktiver machen soll.
"Es fehlt ein adäquates, ziel- und erfolgsorientiertes Konzept für Grieselstein als Erholungsort", begründet es Ortsvorsteher Franz Strobl, unter dessen Federführung das Konzept entstanden ist.
Sein Herzstück ist eine Neugestaltung des Stoagupfs, der Augenquelle und der Barbaraquelle.
Neue Ruine
Der Stoagupf, ein historisch und archäologisch bedeutsamer Vulkankogel, soll durch die Errichtung einer Ruine zu einem Ausflugsziel aufgewertet werden. "Einst gab es hier eine Kleinstburg mit Graben und Wallsystem als Teil des damaligen Grenzwächtersystems. Die Burg ist vermessen, ihre Fundamente sind bekannt. Auf ihnen soll die Ruine errichtet werden", erläutert Strobl.
Ihre Grundfläche wird etwa vier mal fünf Meter betragen, die Mauer etwa 1,3 Meter hoch sein, das tiefer gesetzte Eingangstor 2,7 Meter Höhe nicht übersteigen. Als Baumaterial sind Naturbruchsteine vorgesehen. An der Innenseite der Mauer sollen Bilder aus der Geschichte von Grieselstein zu sehen sein. Das Bundesdenkmalamt, das zuletzt 1977 Grabungen auf dem Stoagupf vorgenommen hat und heuer weitere plant, hat laut Strobl grünes Licht für das Projekt gegeben.
Steinzeit-Nachbau
Auf dem Plateau des Hügels soll zudem die Nachbildung eines jungsteinzeitlichen Pfahlbaus entstehen. "Der Stoagupf beherbergte eine der ersten Höhensiedlungen des Burgenlandes. Später wurde hier auch Tuffgestein abgebaut", schildert Strobl. Das derzeit bestehende kleine Info-Häuschen soll integriert werden.
Quellwand für Augenquelle
Für die Augenquelle am Fuße des Stoagupfs sieht das Konzept eine völlige Neugestaltung vor. Derzeit rinnt das Wasser, das früher zur Linderung von Augenleiden verwendet wurde, aus einer kleinen gefassten Quelle. Künftig soll diese in eine eineinalb Meter hohe, halbrunde Quellwand aus Naturbruchstein integriert werden. Für den Platz davor ist eine Natursteinpflasterung vorgesehen.
Raststation Barbaraquelle
Bei der Barbaraquelle, die zwischen Dorf und Therme aus der Erde sprudelt, sollen eine Raststation und eine Schautafel errichtet werden. Das 57 Grad heiße Heilwasser kommt aus einer Tiefe von etwa 1.100 Metern und wird in die Therme Loipersdorf gepumpt.
Um Gästen neben den baulichen Neuerungen auch inhaltlich etwas zu bieten, sind für Grieselstein neue Beschilderungen, geführte Wanderungen, jährlich wiederkehrende Veranstaltungen am Stoagupf und Kulinarik-Touren geplant.
Kosten 75.000 Euro
Die Kosten für die Umsetzung des Gesamtkonzepts betragen rund 75.000 Euro. Durch Förderungen, Sponsorenbeiträge und Eigenleistungen werde sich laut Ortsvorsteher Strobl die Summe entsprechend verringern.
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