Handwerkskunst
Neumarkter "Holzwuam" fertigt Individuelles aus Holz
NEUMARKT AN DER RAAB. "Holzwuam" Benjamin Fink fertigt seit drei Jahren Holzunikate an, vor nicht ganz einem Monat kam auch die Gründung seines Vereins hinzu.
Über Fink
"Es boomt, des hätt i mir ned gedacht!", so beginnt Fink unser Gespräch. Der 43-Jährige meldete im Jahr 2020 sein Gewerbe an und vor ungefähr drei Wochen gründete er seinen eigenen Verein, bei dem sich Künstler mit handwerklichen Tätigkeiten gegenseitig unterstützen können.
Benjamin Fink ist eigentlich Vollzeit bei einer Installationsfirma tätig. Die Handwerkskunst, die mittlerweile mehr geworden ist als nur seine Leidenschaft, schafft für ihn den Ausgleich zum alltäglichen Arbeitsleben.
Zu den Produkten
"Wenn i wo an Schönheitsfehler seh', landet's sofort im Feuer!", so hoch sind die Ansprüche des 43-Jährigen. Fink fertigt Zier- und Dekorationsgegenstände aus den verschiedensten regionalem Holzsorten, von Birne, über Marille bis hin zu Nadelbäumen. Ein Produkt braucht vom Kauf des Holzes bis zum Verkauf des fertigen Produkts ungefähr zwei Jahre. Nach dem Zuschneiden verbringt der Gegenstand ein ganzes Jahr in der Trocknungsmaschine. Viel Geduld gehöre dazu, denn wenn das Holz zu schnell trockne, springe es und bekäme Risse.
99,9% des Holzes, das Fink bei der Bearbeitung verwendet, sind regional und haben, wenn überhaupt, einen sehr kurzen Lieferweg.
Jedes Holzstück ist ein Unikat, jede Baumsorte bringt andere Farben und Qualitäten mit. "Erst wenn ich das Stück Holz sehe, weiß ich, was aus ihm werden wird". Es kann also nie im Vorhinein gesagt werden, was als nächstes hergestellt wird. Die Produkte reichen von Zierschalen über Dekorationsgegenstände bis hin zu Ohrringen und Eheringen.
In letzter Zeit versuchte sich Fink auch in besonderen Techniken mit Strom, bei dem er einen Blitz durch ein Holzprodukt laufen lässt. Hierbei entsteht ein besonderes Muster, eine Art Elektrogravur. Außerdem graviert er mit einem Laserstrahler und einer selbst hergestellten Farbe Holzoberflächen. Die Zusammensetzung der Farbe bleibt ein Betriebsgeheimnis, schmunzelt Fink.
Wie es dazu kam
Wie Fink zu dieser doch eher seltenen Kunst gekommen ist, erzählt er im persönlichen Gespräch: Die Inspiration gab ihm sein etwas quirliger Hund. "Ich brauchte etwas, das mich und somit auch den Hund etwas zur Ruhe bringt". Und so fing er mit dem Basteln und Tüfteln am Holz an. Je entspannter Fink wurde, desto ruhiger wurde auch Bär, sein Hund. Die Aktivität selbst machte nicht nur Spaß, sondern erfüllte Fink. "Manchmal werkle ich stundenlang und Bär ist am Ende komplett von Sägespänen bedeckt und schläft seelenruhig."
Kinderanimation inklusive
Fink hatte außerdem die Idee, Spiele für Kinder anzufertigen, damit ihnen bei Christkindl-Märkten beispielsweise nicht langweilig werde. "Die Kinder gehen immer neben mit und wissen nicht, was sie tun sollen", so entwickelte der Handwerker beispielsweise ein Wurfspiel, selbstverständlich selbst angefertigt. So hätten Kinder ihre Freude während die Erziehungsberechtigten sich umsehen können.
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