Schnellstraßenbau
S7-Ostteil bei Dobersdorf und Königsdorf schon in der Brücken-Phase

- Am weitesten gediehen ist die Brücke außerhalb von Dobersdorf.
- Foto: Martin Wurglits
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Haben Sie schon einmal von einem "Taktschiebeverfahren" gehört? Nein? In Dobersdorf wird es derzeit angewandt. Die ASFINAG setzt das Verfahren bei den drei Brücken ein, die sie eine nach der anderen auf dem Ostteil der in Bau befindlichen Schnellstraße S7 errichtet.
Brückenbau im Schubverfahren
"Dabei wird jeweils ein 20 Meter langer Teil des Brückenüberbaus zusammen mit den zuvor hergestellten Abschnitten über den Pfeilern weitergeschoben", erläutert Hans Peter Ritter, ASFINAG-Projektleiter für den Ostabschnitt. Ein "Takt" pro Woche wird fertig, 14 Takte gibt es, ein Schub dauert zwei bis drei Stunden. "Da darf es keinen Zentimeter Abweichung geben", hält Ritter fest.
Drei Brücken in Bau
Die drei Brücken gehören zu den aufwändigsten Elementen des S7-Ostteils. Eine wird ein Tal auf Dobersdorfer Hotter überspannen, die zweite ein Tal im Königsdorfer Wald und die dritte die Landesstraße vor Königsdorf-Berg in Richtung Limbach.
Unterflurtrasse vor Baustart
In Vorbereitung ist auch bereits die Unterflurtrasse Königsdorf, die in unmittelbarer Nähe der Tankstelle "Spritkönig" geplant ist. Sie wird rund 700 Meter lang sein und den ebenfalls noch zu errichtenden Kreisverkehr zwischen der B65 und der B57 unterqueren. Die ASFINAG rechnet mit einem Baubeginn im Spätsommer oder Frühherbst.
B 57 wird verlegt
Die B 57 bekommt übrigens ebenfalls teilweise einen neuen Verlauf. Jetzt biegt sie beim Eltendorfer Umspannwerk in Richtung Henndorf ab, künftig vom "Spritkönig". Begleitet wird die Fahrbahn zwecks Lärm- und Sichtschutz von einem rund drei Meter hohen Erdwall, erläutert Ritter.
Schlägerungen abgeschlossen
Im Königsdorfer Wald und entlang des gesamten geplanten S7-Ostteils sind die Rodungsarbeiten seit Feber abgeschlossen. Rund 50 Hektar Wald wurden geschlägert, um eine im Schnitt 30 Meter breite Trasse freizubekommen. "Im Gegenzug haben wir 300 Hektar Natur-Ausgleichsflächen angelegt", schildert ASFINAG-Sprecher Walter Mocnik.
Natur-Ausgleichsflächen
Dazu zählen Aufforstungen mit Laubbäumen, Wiesenflächen und fünf Teiche. Zwei "Grünbrücken", eine in Eltendorf und eine bei Poppendorf, sollen dazu dienen, dass auch Wild und andere Säugetiere die Schnellstraße überqueren können. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei übrigens dem Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Für die vom Aussterben bedrohte Schmetterlingsart wurden 15 Hektar Wiesen angelegt.
Die Kosten für den S7-Ostteil sind mit 33 Millionen Euro budgetiert. "Ende 2024 wird die Schnellstraße fertig sein", betont Mocnik.
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