Arbeitgeber-Serie

Holz Strobl in Deutsch Kaltenbrunn ist Pionier für Vier-Tage-Woche

Die Vier-Tage-Woche im Berufsleben wird zwar zunehmend diskutiert, aber erst selten in die Realität des Arbeitslebens umgesetzt. Zu den Ausnahmen zählt der Holzbaubetrieb Strobl in Deutsch Kaltenbrunn. Hier ist die Vier-Tage-Woche vor zwei Jahren eingeführt worten.

Vier Tage für Monteure

"Sie gilt für alle unsere Beschäftigten in der Montage", erklärt Nina Strobl, die als Geschäftsführerin das Personalwesen leitet. Gearbeitet werden die 39 Wochenstunden demnach montags bis donnerstags von 7.00 bis 17.15 Uhr. Freitags ist frei. "Die Umstellung haben wir in einer Betriebsvereinbarung festgehalten, die einstimmig angenommen wurde", präzisiert Strobl. Die Vier-Tage-Woche wird in den Monaten April bis November, in denen draußen auf den Baustellen gearbeitet wird, praktiziert.

Ausweitung geplant

In einem nächsten Schritt ist die Umstellung für die Mitarbeiter in der Produktion geplant. Das sind jene, die im Werk in Deutsch Kaltenbrunn die Vorarbeiten für ihre Montagekollegen leisten und die derzeit abwechselnd eine kurze Woche mit vier und eine lange Woche mit fünf Arbeitstagen haben. Zu guter Letzt ist auch noch ein neues Arbeitszeitmodell für die Angestellten in Vorbereitung.

Mehr Freizeit, weniger Wege

"Die Umstellung hat sich bewährt", weiß Strobl zu berichten. "Die Mitarbeiter schätzen es, dass sie jetzt mehr Freizeit und weniger Anfahrtswege in die Firma haben." Und auch in der Anwerbung neuer Arbeitskräfte werde die Vier-Tage-Woche aktiv angesprochen.

Kreative Personalsuche

Bei der Mitarbeiterrekrutierung ist sie aber nicht der einzige Anreiz. "Wir bieten unseren Leuten moderne Arbeitsmaschinen, eine automatisierte Spenglerei, moderne Arbeitskleidung und erfahrene Facharbeiter als Begleiter für die Ausbildung", zählt Strobl auf. Zusätzliche finanzielle Zuwendungen gibt es bei langer Betriebszugehörigkeit, für die Ablegung der Meisterprüfung oder für die Absolvierung der Bauhandwerkerschule.

Was die Mitarbeiter an ihrer Firma Strobl schätzen? "Ich denke, wir sind ein sicherer Arbeitgeber, der pünktlich und überdurchschnittlich bezahlt", meint Strobl. "Wir sind regional tätig, haben also kurze Anfahrtswege. Wir können im Werk sehr viel für die Montage draußen vorfertigen. Und wir bieten abwechslungsreiche Baustellen von der Gartenhütte über das Wohnhaus bis zum Turnsaal." Firmenfeiern, gemeinsame Ausflüge und Schiurlaube stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl.

55 Beschäftigte

Aktuell sind in der Firma Strobl, die von Rudolf Strobl im Jahr 2000 gegründet wurde, 55 Personen beschäftigt. Pro Jahr werden zwischen sechs und acht Lehrlinge in den Berufen Zimmerer, Spengler und Dachdecker ausgebildet.