Nach 25 Jahren
Lenzing Heiligenkreuz feiert einmillionste Tonne Textilfasern
Als 1997 die Spaten in die Erde des jungen Heiligenkreuzer Wirtschaftsparks gestochen wurden, war die Erfolgsentwicklung des oberösterreichischen Fasererzeugers Lenzing an diesem Ort noch nicht absehbar. Ein Vierteljahrhundert später konnte Geschäftsführer Bernd Zauner stolz verkünden: "Am 28. Mai 2022 wurde im Werk die einmillionste Tonne Lyocellfasern produziert."
Der Entscheidung der Konzernführung vor 25 Jahren war ein wahrer Förderwettlauf zwischen den Bundesländern Burgenland und Oberösterreich vorausgegangen. Den Ausschlag für die Ansiedlung des Lyocell-Werks in Heiligenkreuz gaben letztlich die attraktiven Ziel-1-Förderungen der EU. 120 Millionen Euro wurden damals investiert.
240 Tonnen pro Tag
Mittlerweile werden hier pro Tag durchschnittlich 240 Tonnen Fasern auf Holzbasis erzeugt, die an die Textilindustrie in der ganzen Welt geliefert werden. Auf 80.000 Tonnen pro Jahr summiert sich die Menge. 340 Mitarbeiter sind in den drei Fertigungslinien sowie in der Verwaltung tätig.
370 Millionen Euro Investitionen
"Heiligenkreuz war der erste und ist heute noch immer weltweit der größte Standort mit dieser Technologie", betonte Geschäftsführer Zauner bei einer Jubiläums-Feierstunde. Insgesamt wurden hier in den letzten 25 Jahren von Lenzing 370 Millionen Euro investiert, 214 Millionen Euro an Löhnen und Gehältern ausgezahlt und rund 200 Lehren abgeschlossen.
Weg vom Erdgas
Zum Werk zählen nicht nur die Produktionsanlagen für die Fasern mit den Namen Tencel und Veocel, sondern auch eine Abwasseranlage und die Energiezentrale. Mittelfristig wolle man die Energieversorgung des Werks, die derzeit zu 80 % mit Erdgas bestritten wird, schrittweise auf erneuerbare Energie umstellen, so Zauner. Der Anteil der Biomasse soll erhöht und großflächige Photovoltaik eingesetzt werden. Eine vierte Produktionslinie ist laut Zauner durchaus denkbar.
In Zukunft werde Lenzing noch mehr auf die Wiederverwertung setzen, betonte Vorstandsvorsitzender Stephan Sielaff. Abfallstoffe aus der Textilindustrie werden dabei zu neuen Fasern verarbeitet.
Bei der Energiefrage sagte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil dem Unternehmen angesichts der steigenden Preise Gespräche über Alternativen zur Erdgasnutzung zu. "Damit der Standort konkurrenzfähig bleibt, werden wir mit der Burgenland Energie ein Paket ausarbeiten."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.