Energiekosten
Vossen Jennersdorf für einzelne Wochen in Kurzarbeit

Die Geschäftsführer Marc Thamm (links) und Paul Mohr mussten das Vossen-Werk bisher für insgesamt drei Wochen völlig abschalten. | Foto: Martin Wurglits
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Nicht nur der Faserhersteller Lenzing in Heiligenkreuz, sondern auch der Frotteeproduzent Vossen in Jennersdorf muss notgedrungen auf Kurzarbeit zurückgreifen. Grund sind hier wie dort die massiven Preissteigerungen, vor allem bei Energie, Zulieferungen und anderen Betriebskosten.

Bisher drei Wochen

Der Unterschied: Während Lenzing die Kurzarbeit erst beantragt hat, hat Vossen sie schon zu Jahresbeginn genehmigt bekommen. "Wir setzen sie aber nur in Ausnahmefällen und für einzelne Wochen ein", betont Geschäftsführer Marc Thamm. Im ersten Quartal wurde der Betrieb zweimal für je fünf Tage heruntergefahren, ein weiteres Mal für eine Woche in der zweiten Augusthälfte. "Der Betrieb wird komplett abgeschaltet, außer der Notbeleuchtung wird keine Energie verbraucht", beschreibt Thamm.

165 Beschäftigte

Mit dem Betriebsrat sei das Vorgehen akkordiert. 165 Personen sind aktuell bei Vossen in Jennersdorf beschäftigt. Für die Kurzarbeitswochen bekommen sie 85 Prozent ihres normalen Gehalts.

Energiekosten-Explosion

Wie alle Betriebe stöhnt auch Vossen unter der Last der Energiepreise. "Unsere Kosten für Erdgas sind binnen einem Jahr um mehr als 500 Prozent gestiegen, die Kosten für Strom um knapp unter 500 Prozent", veranschaulicht Thamm. Gas wird im Werk für das Trocknen und Waschen der Faser benötigt, Strom vor allem für den Betrieb der Webstühle. Die Kosten für den Import eines Leercontrainers aus Asien hätten sich von 3.000 auf 10.000 Euro erhöht, die Transportkosten - Vossen exportiert immerhin in 45 Länder - allgemein um 30 Prozent.

Umstieg auf Erneuerbare

Dass der Energieversorgungs-Mix geändert werden muss, ist den Verantwortlichen klar. Bis Jahresende soll ein neues Energiekonzept ausgearbeitet werden, das Photovoltaik, Biomasse und/oder Wärmepumpen umfasst. "Das sind massive Investitionen, die aber nicht in einem Jahr umsetzbar sind", macht Thamm klar. Die Werksdächer seien derzeit beispielsweise nicht darauf ausgelegt, Photovoltaikelemente tragen zu können. Erste Investitionen in neue Formen der Energieversorgung sollen trotzdem schon 2023 möglich sein.

Absatz lässt nach

Dass Großinvestitionen nicht so einfach zu stemmen sind, hat auch mit der Absatzseite zu tun. "Wir bemerken eine gewisse Verunsicherung bei den Konsumenten", sagt der für den Vertrieb zuständige Geschäftsführer Paul Mohr. "Die Pandemie-Jahre waren gute Jahre für die Branche, weil viele Menschen ihre Wohnungen neu eingerichtet haben. Jetzt ist vielerorts der Bedarf gedeckt. Oder die Kunden suchen verstärkt nach günstigen Frotteeprodukten."

Trotz aller schlechter Vorzeichen sind die Vossen-Chefs zuversichtlich. "Wir werden das Werk und auch den Personalstand halten können", bekräftigt Thamm.

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