Wirtschaftspark Heiligenkreuz: EU gab seinerzeit den Anstoß
Heute sind hier 428 Personen beschäftigt.
Vor dem EU-Beitritt Österreichs 1995 war das Grenzgebiet an der Lafnitz zwischen Heiligenkreuz und St. Gotthard Wiesen- und Ackerland. Das hat sich gründlich geändert. Auf 54 Hektar Fläche erstrecken sich hier heute Industrie- und Gewerbeflächen, Standort für über ein Dutzend Unternehmen.
Förderwettlauf mit Oberösterreich
Den Anfang bildete ein regelrechter Förderwettlauf. Der oberösterreichische Faserhersteller Lenzing war auf der Suche nach einem neuen Standort zur Herstellung holzbasierter Fasern namens Lyocell. Um die erhofften rund 120 Arbeitsplätze für sich zu lukrieren, gingen die Bundesländer Oberösterreich und Burgenland in den Ansiedlungswettstreit.
Die Entscheidung fiel - dank der damals üppig zur Verfügung stehenden Ziel-1-Fördermittel der EU - zugunsten von Heiligenkreuz. Lenzing bildete damit den Startschuss zur Errichtung einer grenzüberschreitenden Wirtschaftszone.
Enorme Infrastruktur
Damit verbunden war auch die Schaffung der notwendigen Infrastruktur, die für ein so großes Gewerbegebiet notwendig ist: Straßen, Elektrizität, Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung, Eisenbahnanschluss, Biomassekraftwerk.
Flaggschiff Lenzing
Lenzing ging am 2. Juli 1997 in Betrieb. Anfangs lag die Produktionskapazität bei 10.000 Jahrestonnen, 2001 wurde sie verdoppelt und 2010 auf 60.000 Jahrestonnen erweitert. Seit heurigem Juni ist eine dritte Produktionsstraße in Probebetrieb, die die Fasermenge auf rund 80.000 Tonnen pro Jahr erhöht.
Insgesamt hat die Europäische Union seit 1995 laut Regionalmanagement Burgenland 35,18 Millionen Euro Förderungen für Lenzing bereitgestellt. Nicht zuletzt deswegen arbeiten heute 270 Personen im Werk in Heiligenkreuz. Und die jüngste Produktionsausweitung, die immerhin 70 Millionen Euro an Investitionen erforderte, kam gänzlich ohne öffentliche Förderungen zustande.
16 Unternehmen mit 428 Beschäftigten
Im Wirtschaftspark Heiligenkreuz sind heute 16 Firmen angesiedelt, die laut Geschäftsführer Werne Unger zusammengerechnet 428 Personen beschäftigen. Die jüngsten Neuankömmlinge sind der Holzverarbeitungsbetrieb Wibeba und der Gemüseverarbeiter "Agrar Heiligenkreuz".
Keiner von ihnen wäre wohl heute hier angesiedelt, hätte nicht 1995 die EU den Anstoß dazu gegeben. Und sollte dereinst die Schnellstraße S7 fertiggestellt sein, ist mit einem weiteren Schub an neuen Betrieben zu rechnen.
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