Magna kommt nun doch nicht nach Heiligenkreuz
Ansiedlung des Autozuliefer-Konzerns für 2.000 Beschäftigte scheiterte
Am Südburgenland dürfte eine Mega-Betriebsansiedlung vorbeigegangen sein. Laut Aussagen von Agrarlandesrätin Verena Dunst habe sich der Automobilzulieferer Magna mit der Absicht getragen, im Wirtschaftspark Heiligenkreuz ein Werk mit rund 2.000 Beschäftigten zu bauen. Letzte Woche habe der Konzern nach "intensiven Verhandlungen" aber entschieden, sich nicht anzusiedeln.
"Magna kommt nun doch nicht", so Dunst bei einem Pressegespräch. Die notwendigen Grundstücksflächen im Wirtschaftspark seien zwar vorhanden, es mangele aber an den notwendigen Fachkräften, die Magna für das neue Werk brauche. "Unsere Region ist dafür zu dünn besiedelt", stellte Dunst fest.
Nach Slowenien?
Der Plan wäre gewesen, Komponenten für Automobile zu fertigen. "Laut uns vorliegenden Informationen dürfte es Magna nun in Richtung Slowenien ziehen", berichtete der Jennersdorfer SPÖ-Bezirksvorsitzende LAbg. Ewald Schnecker.
Keine Stellungnahme
Von Magna kommt in der Angelegenheit keine Bestätigung. "Wir kommentieren keine Spekulationen und Gerüchte im Markt", hieß es dazu auf Anfrage aus der Konzernzentrale in Deutschland.
Auch die burgenländische Wirtschaftsgesellschaft WIBUG, die Betriebsansiedlungen im Auftrag der Landesregierung abwickelt, gibt sich zugeknöpft. "Wir sind allgemein bemüht, Interessenten für Ansiedlungen in Heiligenkreuz zu finden", sagt Geschäftsführer Günter Perner. Von allen Bundesländern biete das Burgenland noch immer die beste "Förderkulisse".
Freie Flächen
Perner räumt aber ein, dass der Standort Heiligenkreuz, in dem viele Flächen frei sind, Probleme habe. "Das hat auch mit der fehlenden Schnellstraße S 7 zu tun." Die WIBUG überlege derzeit Konzepte, den Wirtschaftspark speziell für Jungunternehmer attraktiver zu machen.
Im Vorjahr wurden im Wirtschaftsparks Grundstücke im Gesamtausmaß von 35 Hektar umparzelliert. So soll die Ansiedlung kleiner und mittlerer Unternehmen erleichtert werden.
ÖVP bedauert
"Eine Chance für das Südburgenland wurde vertan", bedauert der Jennersdorfer ÖVP-Bezirksobmann LAbg. Bernhard Hirczy. Aber ohne S7 gebe es kein Interesse der Wirtschaft, im Businesspark Heiligenkreuz sesshaft zu werden. "Ein weiterer Leitbetrieb nach dem Vorbild Lenzing würde der Region gut tun", ist Hirczy überzeugt.
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