Diözese Gurk
Anstieg bei Kirchenaustritten und Millionen-Minus

Der Rechnungsabschluss der Diözese Gurk wird ab sofort jährlich veröffentlicht (Symbolfoto) | Foto: stock.adobe.com/at/schulzfoto
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Der Rechnungsabschluss der Diözese Gurk 2022 erzielte ein negatives Jahresergebnis in der Höhe von 6 Millionen Euro. Der Rechnungsabschluss der Diözese Gurk wird ab sofort jährlich gemeinsam mit den Pastoraldaten und den Austrittszahlen österreichweit in der dritten Septemberwoche veröffentlicht.Die Bilanz zeigt: Mehr Kirchenaustritte, höhere Personalkosten, aber dafür mehr Trauungen und Taufen.

KÄRNTEN. Auf ein wirtschaftlich herausforderungsreiches Jahr 2022 blickt die Diözese Gurk zurück: Operativen Gesamteinnahmen in der Höhe von 38,8 Millionen Euro stehen betriebliche Ausgaben in der Höhe von 39,8 Millionen Euro, außerordentliche Aufwendungen für das Deckungskapital der priesterlichen Pensionsvorsorge in der Höhe von 3,7 Millionen Euro und ein negatives Finanzergebnis in der Höhe von 1,3 Millionen Euro gegenüber. Das bedeutet in der Summe ein negatives Jahresergebnis in der Höhe von 6,0 Millionen Euro (negatives EGT von 5,8 Millionen Euro).

Steigende Ausgaben, sinkende Einnahmen

Wie der Rechnungsabschluss der Diözese Gurk zeigt, stammen 2022 mehr als 75 Prozent der Gesamteinnahmen, nämlich 29,2 Millionen Euro, aus dem Kirchenbeitrag, dessen Aufkommen im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen ist, nämlich um ungefähr 200.000 Euro. Das negative betriebliche Ergebnis von 2022 in der Höhe von 1 Millionen Euro begründet sich mit den tendenziell steigenden Ausgaben, während die Einnahmen stagnieren.

Hohe Austrittszahlen

Gründe dafür sind in besonderer Weise die gestiegenen Personalkosten sowie die hohen Austrittszahlen. So sind, wie bereits im Jänner dieses Jahres veröffentlicht, im Jahr 2022 5.306 Personen aus der Katholischen Kirche ausgetreten, 2021 waren es 4.349. Im Jahr 2022 gab es 344 Aufnahmen in die Katholische Kirche durch Wiederein- und Übertritte (2021: 334 Aufnahmen). 44 Personen widerriefen im Jahr 2022 ihren Austritt (2021: 36 Widerrufe). Mit Stichtag 1. Jänner 2023 waren 338.139 Kärntnerinnen und Kärntner – das sind 59,90 Prozent der Gesamtbevölkerung Kärntens – katholisch.

Mehr Trauungen und Taufen

Einen positiven Trend gab es in der Diözese Gurk im Jahr 2022 bei den kirchlichen Trauungen und Taufen: So hat sich die Zahl der kirchlichen Trauungen 2022 mit 774 gegenüber dem ersten Pandemiejahr 2020 mit 326 kirchlichen Trauungen mehr als verdoppelt und liegt wieder auf dem Niveau der Zeit vor der Pandemie (2019: 778). Die Zahl der Taufen liegt im Jahr 2022 mit 3.063 sogar über dem Jahr 2019 (2.926).

"Müssen Schwerpunke definieren"

Mit Blick auf die vorgelegten Bilanzzahlen und die zurückgehende Zahl an Katholikinnen und Katholiken betont Generalvikar Johann Sedlmaier die Notwendigkeit von gezielten Maßnahmen zur Bündelung von Ressourcen. "Vorrangiges Ziel unseres derzeit laufenden Kirchenentwicklungsprozesses ist es, pastorale Schwerpunkte zu definieren, um einen noch zielgerichteteren Einsatz der knapper werdenden Mittel sicherzustellen", sagt der Generalvikar.

"Angebot aufrechterhalten"

Ziel und Auftrag sei es, so Sedlmaier, "das umfassende Angebot der Katholischen Kirche bestmöglich aufrechtzuerhalten und das Evangelium noch stärker als alltagstaugliches Lebensprogramm für die Menschen erlebbar zu machen“. Die steigenden Zahlen bei den kirchlichen Trauungen und Taufen sei, so Generalvikar Sedlmaier, "ein Zeichen dafür, dass die katholische Gemeinschaft für viele Menschen eine große Rolle in ihrem Leben spielt und ihnen Halt gibt."

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