Asfinag startet Fairness-Kampagne im Straßenverkehr

Mit Asfinag-Sujet: Alois Schedl, Gerald Klug, Klaus Schierhackl und Wolfgang J. Berger | Foto: Asfinag
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Fairness sollte nicht nur im Sport, sondern auch im Straßenverkehr ganz oben stehen. Dass die Realität aber oft anders aussieht, zeigt eine IFES-Umfrage (1.000 Personen) im Auftrag der Asfinag. Neun von zehn Befragten halten sich zwar selbst für faire Verkehrsteilnehmer, von "den anderen" wird aber jeder Zweite als unfair angesehen.

"Fair lenken - an andere denken!"

Also ist das Thema Fairplay der Schwerpunkt der Asfinag-Verkehrssicherheits-Kampagne 2016. Diese wurde von Bundesminister Gerald Klug und den Asfinag-Vorständen Alois Schedl und Klaus Schierhackl präsentiert. Über Plakate, Inserate, Radio-Spots und auf Online-Plattformen wird heuer der Leitspruch "Fair lenken - an andere denken!" zum täglichen Begleiter.

Unfälle durch dichtes Auffahren

Autolenker ärgern sich am häufigsten über Drängeln, (zu) spätes Einordnen bei Abbiegespuren, Fahren ohne Licht. Als besonders aggressives Fahrverhalten wird geringer Abstand und dichtes Auffahren angesehen. In Kombination mit Rasen, Alkohol oder Unachtsamkeit ist das auch eine wesentliche Mit-Ursache für Unfälle. Solche Auffahrunfälle machten 2014 die Hälfte des Unfallgeschehens mit insgesamt 1.800 Verunglückten aus, zwölf davon verunglückten tödlich.

Die Kampagne "Fair lenken - an andere denken!" soll zum Beispiel daran erinnern, dass jemand, der zu dicht auffährt, nicht das "zu langsame" Auto vorne, sondern Fahrer und Mitfahrer bedrängt. Und das sind Mütter, Väter, Großeltern, Kinder auf der Rückbank, Führerschein-Neulinge oder Ortsunkundige, die dann noch unsicherer werden.

Begleitende Studie

Die Asfinag hat - begleitend zu Kampagne und Umfrage - auch eine Studie in Auftrag gegeben. Studien-Leiter Wolfgang J. Berger vom Institut für Verkehrswesen der Boku Wien: "Die begleitende Studie soll wissenschaftlich fundiert Typologien von Verkehrsteilnehmern feststellen, um in der Verkehrssicherheits-Arbeit in den kommenden Jahren ,zielgruppenorientiert' agieren zu können."
Erste Ergebnisse der Studie gibt es schon: Der weitaus größere Teil der Autofahrer fühle sich auf der Autobahn als "Opfer" - besonders Personen mit Kindern, Frauen, Lenker von Autos mit weniger PS. "Gefährder" seien vor allem Drängler, Slalom-Fahrer und Schnellfahrer. In diese Gruppe fallen speziell Vielfahrer, Männer und Lenker PS-starker Fahrzeuge, die sich wiederum von anderen "genervt" fühlen. "Klassische Nerver" sind Linksfahrer oder Langsamfahrer.

Weitere Ergebnisse der IFES-Umfrage:

>> Frauen halten sich selbst für rücksichtsvoller als Männer (94 der befragten Frauen, 88 Prozent der Männer)
>> Frauen sehen andere Verkehrsteilnehmer auch kritischer als Männer (58 Prozent sagten, andere seien unfair oder rücksichtslos, aber nur 51 Prozent der Männer)
>> Neun von zehn Befragten wünschen sich, dass alle mehr Sicherheitsabstand halten und nicht drängeln, jeder Zweite wünscht sich, dass die Verkehrsregeln generell eingehalten werden und jeder Vierte wiederum appelliert daran, doch den Blinker zu verwenden.

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