Land übernimmt Betreuungskosten
Eltern sparen bis zu 3.000 Euro pro Kind

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Ab 1. September ersparen sich Eltern durchschnittlich zwischen 1.300 und 3.000 Euro pro Jahr pro Kind – 18.000 Kinder profitieren – Neues Colleg für Elementarpädagogen: Unterricht plus Gehalt

KÄRNTEN. Am 1. September startet Kärnten in ein neues Kinderbildungs- und Betreuungsjahr. Für die Eltern bedeutet dieses neue Jahr eine große und nachhaltige Entlastung. Das Land übernimmt mit 1. September erstmals 100 Prozent der durchschnittlichen Betreuungskosten, die jährliche durchschnittliche Ersparnis für ein Kind beträgt bis zu knapp 3.000 Euro. “Die Bedeutung der Elementarpädagogik wächst ständig, das Bewusstsein, dass Kinderbetreuung auch Kinderbildung ist, steigt. Land und Gemeinden sind sich einig: die Kinderbildung und –Betreuung ist eine der wichtigsten Investitionen in die Zukunft, in unseren Standort. Denn, wo Kinderbildung stattfindet, gibt es auch wirtschaftliche Entwicklung. Dementsprechend handeln wir, der Auftrag, zur kinderfreundlichsten Region Europas zu werden, gilt für Land und Landtag“, fasste Labdeshauptmann Peter Kaiser heute im Rahmen einer Pressekonferenz in der neuen Kindertagesstätte in Poggersdorf zusammen.

Nachhaltige Entlastung

Für 18.000 Kinder bedeute das Kinderstipendium eine nachhaltige Entlastung, den sicheren Zugang zu Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen, unabhängig vom Familieneinkommen und damit Chancengleichheit. Für 10.000 Kinder wird der Platz im Kindergarten oder in der Kindertagesstätte gänzlich kostenlos sein, nur das Essen ist zu bezahlen. 8.000 Kinder gehen in Kindergärten, deren Beiträge über den durchschnittlichen Kosten liegen. Die Eltern haben nur den Überbetrag und das Essen zu bezahlen.

Mehr Betreuungsplätze

Wie wichtig elementare Betreuung und Bildung in den letzten Jahren wurden, belegen die Budgetzahlen. Hat das Land im Jahr 2013 für diesen Bereich noch rund 43 Mio. Euro aufgewendet, sind es nun, 2022, mehr als doppelt so viel, nämlich 90 Millionen Euro. Seit sämtliche Bildungsagenden, beginnend von der Elementarbildung, in einem Referat bei Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser zusammengefasst worden sind, konnten auch Steigerungen bei Betreuungsplätzen selbst erreicht werden. “2.500 zusätzliche Plätze wurden geschaffen, sodass wir heute 19.044 Kinder aller Altersgruppen unter sechs Jahren betreuen können. Auch bei den unter 3-Jährigen haben wir die Betreuungszahl steigern können und uns damit um weitere fünf Prozent dem Barcelonaziel genähert. Kärnten betreut 27,7 Prozent der unter 3-Jährigen in Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, das Ziel liege laut Kaiser bei 33,3 Prozent.

Colleg für Elementarpädagogen

Weiters soll das Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz geändert werden, die Verhandlungen laufen, um die Gehälter der Pädagoginnen und Pädagogen anzupassen, um die Betreuungsgruppen zu verkleinern (von 25 auf 20), um die Randzeiten flexibler zu gestalten.
“Zusätzlich brauchen wir mehr Personal. Ein eigenes Colleg startet, um Elementarpädagoginnen und Pädagogen zu erreichen, die sich erst später für diesen Beruf entscheiden. Der Vorteil: Unterricht und Praxis und Gehalt sind in der Ausbildung vereint“, beschreibt die Leiterin der Bildungsabteilung des Landes, Gerhild Hubmann. Zudem ist es dem Land gelungen, in den Verhandlungen für eine neue 15a-Vereinbarung mit dem Bund, mehr Geld für Elementarbereich in Kärnten zu lukrieren. Statt bisher 8,1 Mio. Euro vom Bund gibt es jährlich nun 11,4 Mio. Euro für Infrastruktur, Qualitätsmaßnahmen, Personal für Mehrsprachigkeit, Baukosten, Sprachförderung und mehr.

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