Kärnten
Familie erlitt Narzissen-Vergiftung
Nach dem Verzehr einer Wildkräuter-Suppe zeigten drei Personen plötzlich Vergiftungserscheinungen: Sie erlitten eine Narzissen-Vergiftung.
KÄRNTEN. Eine Kärntner Familie hat sich beim ILV Kärnten gemeldet, nachdem sie zuvor mit akuten Vergiftungserscheinungen notärztlich behandelt werden musste. Zuvor haben die drei eine Wildkräutersuppe gegessen – ohne Bärlauch.
Zwiebel der giftigen Narzisse
„Wir wurden damit beauftragt, die Vergiftungsursache festzustellen, um einerseits eine optimale Therapie zu gewährleisten, und andererseits möglichen Schaden für weitere Personen abzuwenden“, informiert ILV-Leiter Gunther Vogl. „Von der Kräutersuppe selbst waren keine Restbestände mehr vorhanden. Deshalb war es notwendig, alle Zutaten von exakt der ursprünglichen Pflückstelle noch einmal zu besorgen, um sie dann analysieren zu können“, so Vogl. Das Ergebnis: „Die vermeintliche Zwiebel des wilden Lauchs hat sich als Zwiebel der Narzisse herausgestellt. Und Narzissen sind hochgiftig“, warnt Vogl. Den drei Kärntnern geht es zwischenzeitlich wieder besser.
Aufpassen bei Wildkräutern
Die Vergiftungssymptome der Narzisse durch die pflanzlichen Alkaloide (Lycorin) gehen von Übelkeit und Erbrechen bis zu Durchfall, Bauchschmerzen und Kreislaufproblemen mit Herzrhythmusstörungen. „Viele Wildkräuter und Frühlingsblumen sind essbar. Deshalb ist es vielen Menschen nicht bewusst, dass gerade die Narzisse in all ihren Bestandteilen giftig ist“, sagt der ILV-Leiter. In diesem Zusammenhang verweist er auf die Empfehlung des Österreichischen Gesundheitsministeriums mit der „Österreichischen Liste essbarer Wildpflanzen und Blüten“ hin: „Diese stellt eine Liste der unbedenklich verzehrbaren Pflanzen und Pflanzenteile dar. Bei Unsicherheiten sollte man hier nachsehen“, rät Vogl.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.