Diskussion um "Heizschwammerl"
Gastrosprecher: "Das ist dumm zum Quadrat"

WK-Wirtesprecher Stefan Sternad und Spartenobmann Wolfgang Kuttnig begrüßen die Energiekostenzuschüsse, finden jedoch Kritik am vorgestellten Modell. | Foto: stock.adobe.com, Privat
  • WK-Wirtesprecher Stefan Sternad und Spartenobmann Wolfgang Kuttnig begrüßen die Energiekostenzuschüsse, finden jedoch Kritik am vorgestellten Modell.
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Die Kärntner Gastronomie begrüßt die von der Regierung vorgestellten Energiekostenzuschüsse. Die Regelung rund um die Heizschwammerln wird jedoch scharf kritisiert. Von "Symbolpolitik" bis hin zu "dumm zum Quadrat". Mehrkosten von Ölheizungen werden nicht erstattet.

WIEN/KÄRNTEN. Am Mittwoch hat die Bundesregierung den Energiekostenzuschuss für Unternehmen als Teil des Anti-Teuerungspakets präsentiert. Dieser soll die erhöhten Preise bei Strom, Erdgas und Treibstoffen für energieintensive Unternehmen und gewerbliche Vereine abfedern. Kritik wird seitens der Gastrosparte an der "Heizschwammerlregelung" geübt. Denn:  Einen Energiekostenzuschuss gibt es nur ohne Heizschwammerl.

„Riecht nach Symbolpolitik“

Von einem „gemischten Feedback“ spricht Kärntens Wirtesprecher Stefan Sternad: „Manche kommen aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus, warum sie die Heizschwammerl abdrehen sollten, die anscheinend das Problem lösen sollten. Das riecht ein bisschen nach Symbolpolitik.“ Sternad sei „per se gegen Verbote“. Der Gastronom sagt: „Bei vielen Dingen wird es sich völlig automatisch einstellen. Die Nutzung der Heizschwammerl wird auf ein Mindestmaß zurückgehen, weil es einfach teuer ist. Das ist das, was wir erwarten.“ Ob es dadurch eine Abwanderung der Raucher aus den Gaststätten geben werde? Laut Sternad sei dieses Szenario „sehr prophetisch“. Er sagt: „Ich hoffe nicht.“ Der Energiekostenzuschuss an sich sei jedoch „eine richtige Maßnahme“. Sternad weiter: „Was mir noch Kopfweh bereitet: Ich habe das Thema der Neugründungen noch nicht abgebildet gesehen. Es gibt ja doch einige Betriebe, die neu sind, die würden nach der jetzigen Regelung durch den Rost fallen bei dieser Förderung, weil die keine Vergleichszahlen haben.“

„Dumm zum Quadrat“

Laut Spartengeschäftsführer Wolfgang Kuttnig sei das Feedback rund um den Energiekostenzuschuss  „grundsätzlich gut“. Jedoch: „Es wurde etwas verlautbart, jetzt fehlen noch Richtlinien.“ Zum Thema Heizschwammerl sagt er: „Die Gastronomie verbraucht ja im Vergleich zu Industrie und Verkehr viel weniger an Energie. Innerhalb dieses Bereiches wären Heizschwammerl „ein Promillebereich“. Ähnlich wie Stefan Sternad sieht Kuttnig eine „reine Symbolpolitik“. Es sei „dumm zum Quadrat“. In der Nachtgastronomie befürchtet Kuttnig ein „Einbrechen der Gästeschichten“, da die Raucher nicht im Kalten rauchen wollen würden.

"Unter der Gürtellinie"

Kritik übt Kuttnig weiterhin daran, dass das Thema Heizöl offenbar nicht Teil des Energiekostenzuschuss-Programms ist: „Da sage ich, dass hat Frau Gewessler bewusst gemacht. Knapp 37 Prozent der Kärntner Tourismusbetriebe haben Heizöl als Energiequelle. Ich habe zwei große Kostenfaktoren, einmal Strom, einmal Öl. Da bekomme ich nicht beide Energiekostensteigerungen ersetzt, sondern nur vom Strom, weil das Heizöl explizit ausgenommen wird.“ Ölheizungen könne man nicht „von heute auf morgen umstellen“. Diese Energieform auszunehmen sei „unter der Gürtellinie“.

"Braucht eine weitere Phase"

Kuttnig sieht ein weiteres Thema: "Der Energiekostenzuschuss gilt von Feber bis September 2022. Die auslaufende Wintersaison von Oktober 2022 bis März 2023 wird nicht abgebildet, das ist absurd, genau da wird es kalt. Da braucht es auf jeden Fall neben dieser ersten Phase noch eine Phase zwei, die vom Oktober bis Frühjahr dauert."

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