Bilanz
Gesamtkriminalität rückläufig aber Internetkriminalität steigt

Die Grafik zeigt die Aufklärungsquote sowie die angezeigten Straftaten im 10-Jahres Vergleich | Foto: Land Kärnten
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  • Die Grafik zeigt die Aufklärungsquote sowie die angezeigten Straftaten im 10-Jahres Vergleich
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Die Polizei in Kärnten zieht Bilanz: Im Vorjahr wurden im Vergleich zu 2020 annähernd gleich viele Delikte zur Anzeige gebracht. Die Gesamtkriminalität ist somit im Zehn-Jahres-Trend weiter rückläufig beziehungsweise hält sich im Vergleich zum Vorjahr auf niedrigem Niveau.

KÄRNTEN. “Die Gesamtkriminalität in Kärnten ist im Zehnjahresvergleich rückläufig beziehungsweise hält sich auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres“, berichtet Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß zur aktuellen Kriminalitätsbilanz. “Gleichzeitig hat sich die Aufklärungsquote weiter gesteigert. Beide Faktoren sind deutliche Belege für die hervorragenden Leistungen der Kärntner Polizistinnen und Polizisten“. Die Aufklärungsquote konnte insgesamt auf 63,3 Prozent gesteigert werden. Das ist der höchste Wert, seit Bestehen der Aufzeichnungen. Suchtmittelkriminalität und Cybercrime bleiben weiterhin die größten Herausforderungen. 

Gewaltkriminalität

3.462 Gewaltdelikte wurden 2021 angezeigt, ein Plus von 7,6 Prozent zum Vorjahr (2020: 3.217 Delikte). Bei knapp zwei Drittel der begangenen Taten gab es zumindest ein Bekanntschaftsverhältnis zwischen Täter und Opfer. Im Vorjahr war, wie die Jahre zuvor, das am meisten verwendete Tatmittel die Stichwaffe.. 2021 wurden drei vollendete Morddelikte erfasst, bei denen zwei Frauen und ein Mann getötet wurden. Ein Rückgang konnte im Bereich der Raubkriminalität dokumentiert werden. Zudem wurden im Deliktsfeld „Gewalt in der Privatsphäre“ 941 Delikte angezeigt. Für diesen Bereich werden Delikte wie Mord, Körperverletzung, Freiheitsentziehung, gefährliche Drohung bis hin zu sexuellem Missbrauch ausgewertet. Dieses Deliktsfeld stieg im Jahr 2021 an.

Eigentumskriminalität

Die Eigentumskriminalität insgesamt ist in Kärnten 2021 um knapp 10 Prozent gesunken. 2021 wurden der Polizei in Kärnten 176 Anzeigen wegen Einbruchs in einen Wohnraum gemeldet. Das entspricht einem Rückgang von 38,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Diebstahl von Kfz ist 2021 mit 58 angezeigten Delikten gestiegen (2020: 47). Weiterhin stark gesunken ist die Anzahl der Taschen- und Trickdiebstähle. 2021 wurden 80 Anzeigen gestellt, was somit den Tiefststand der letzten zehn Jahre darstellt. 

Suchtmittelkriminalität

Das strategische Ziel der Polizei Kärnten war in diesem Bereich, wie schon in den Jahren zuvor, auch im Vorjahr die Suchtmittelkriminalität weiterhin verstärkt und konsequent zu bekämpfen. 2021 wurden 2.488 Delikte nach dem Suchtmittelgesetz zur Anzeige gebracht, ein Minus von 1,5 Prozent. 

Internetkriminalität

Die Internetkriminalität ist auch im Vorjahr weiter stark gestiegen: Im Vergleich zu 2020 ergibt sich eine Erhöhung um 41,1 Prozent. “Die Täter agieren hier weltweit, ihre Angriffsszenarien werden immer raffinierter. Damit wird dieser Deliktsbereich auch im aktuellen Jahr ein Schwerpunkt der kriminalpolizeilichen Arbeit bleiben.“ In absoluten Zahlen ergibt sich eine Steigerung um 635 angezeigter Delikte. Vor zehn Jahren waren es lediglich 483. Bei der Cybercrime im engeren Sinne stiegen die Delikte um 13,2 Prozent. Erschreckend: Auch die Kinderpornographie stieg um 100 Prozent von 81 auf 162 Fälle.

Wirtschaftskriminalität

Die Wirtschaftskriminalität ist im Vorjahr von 3.081 Anzeigen auf 3.162 Delikte gestiegen und somit der höchste Wert der letzten zehn Jahre. Der Großteil der Fälle entfiel auf Betrugsdelikte. Im Bereich des Sozialleistungsbetrugs stellte die Polizei 120 Anzeigen, was einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Die Grafik zeigt die Aufklärungsquote sowie die angezeigten Straftaten im 10-Jahres Vergleich | Foto: Land Kärnten
Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß | Foto: StudioHorst

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