"Stopp der Gewalt an Frauen"
Landesweiter Protest gegen Frauenmorde

Sieben Frauen wurden dieses Jahr in Österreich bereits ermordet. | Foto: stock.adobe.com/at/Tinnakorn
  • Sieben Frauen wurden dieses Jahr in Österreich bereits ermordet.
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Eine landesweite Aktion gegen Frauenmorde als Reaktion auf brutale Femizide in Österreich. Der Protest wurde durch die Frauenberatungsstellen in Klagenfurt, Villach, Spittal/Drau und Wolfsberg organisiert.

KÄRNTEN. In Gedenken an jene sieben Frauen, die dieses Jahr in Österreich bereits ermordet wurden, trafen sich am heutigen Donnerstag, von 7.07 Uhr bis 7.37 Uhr – zahlreiche Frauen und Männer in Spittal, Villach, Klagenfurt und Wolfsberg, um gemeinsam gegen Gewalt an Frauen und Mädchen aufzutreten. Die Aktion wurde durch die Frauenberatungsstellen in den Bezirken organisiert und gemeinsam mit dem Frauen- und Gleichstellungsreferat des Landes durchgeführt.

"Gezielte Hassverbrechen"

Femizide seien gezielte Hassverbrechen von Männern gegen Frauen aufgrund ihres Geschlechtes und/oder der Nichteinhaltung von traditionellen sozialen und patriarchalen Rollenvorstellungen, die Frauen zugeschrieben werden. Alter, Nationalität, Religion und Status spielen dabei keine Rolle, jede Frau kann Opfer eines Femizids werden.

"Sieben Frauen brutal ermordet"

Landesfrauenbeauftrage Martina Gabriel: "Seit Jahresbeginn wurden sieben Frauen brutal ermordet. Wir können es nicht ungeschehen machen, aber gemeinsam ein Zeichen gegen patriarchale Gewalt setzen. Angesichts der Femizide kann nicht zur Tagesordnung übergegangen werden. Es braucht eine österreichweite Strategie um gegen Männer mit destruktiven Denk- und Verhaltensweisen vorzugehen."

Präventive Beratung wichtig

Es ist wichtig, nicht nur ein Angebot für Frauen und Mädchen zu gewährleisten, sondern auch für Männer. Denn eine gewaltpräventive Beratung für Männer in schwierigen Lebenslagen, kann die Eskalation von Konflikten und gewalttätige Handlungen und Fremd- und Selbstgefährdung verhindern. Auch hier gibt es bereits zahlreiche Anlaufstellen und Helplines, deren Ausbau stetig vorangetrieben wird.

"Emanzipation Reizwort"

"Auch wenn Emanzipation für viele Menschen noch immer ein Reizwort ist, empfinde ich es als immens wichtig, dass diese im Sinne von innerer Emanzipation als Befreiung aus der eigenen Unmündigkeit bereits im frühen Kindesalter gelernt und gelehrt wird. Dazu gehört auch das Aufbrechen von Klischees und Rollenbildern, die vor allem in patriarchalen Gesellschaften, aber auch bei uns im ländlichen Bereich, noch tief verwurzelt sind. Gender und Diversity müssen ein Thema nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei den Eltern sein, die ihre Werte den Kindern weitergeben", so Angelika Hinteregger, Leiterin der Oberkärntner Mädchen- und Frauenberatung.

Forderung an Bundesregierung 

Frauenreferentin Schaar fordert die Bundesregierung erneut zum Handeln auf: "Denn das Ziel sei es unter anderem, einen Nationalen Aktionsplan für Gewaltschutz rasch zu erarbeiten und umzusetzen sowie einen permanenten Krisenstab von Justiz-, Frauen- und Innenministerium in Zusammenarbeit mit den Opfer- und Gewaltschutzeinrichtungen der Länder zu installieren, um Frauenleben in Österreich zu schützen." Schaar weiter: "Ich möchte mich bei den Organisatorinnen sowie bei allen Beteiligten für ihre Unterstützung beim landesweiten Protest recht herzlich bedanken. Wir haben heute gemeinsam ein wichtiges Zeichen gesetzt. Stopp der Gewalt an Frauen. Für ein gewaltfreies Leben für alle Mädchen und Frauen"

Hilfsangebote

Hilfsangebote werden österreichweit angeboten siehe www.hilfsangebote-bei-gewalt-gegen-frauen.at. Die Kärntner Beratungshotline für Frauen und Mädchen ist rund um die Uhr kostenlos unter der Nummer 0660/2144 24 01 erreichbar.

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