Auf Kärntens Autobahnen
Lkw-Belastung ist trotz Abnahme im Vorjahr hoch

Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass 2024 in Summe weniger Lkws unterwegs waren als 2023. (Symbolfoto)
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  • Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass 2024 in Summe weniger Lkws unterwegs waren als 2023. (Symbolfoto)
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Im letzten Jahr waren auf Kärntens Autobahnen in Summe etwas weniger Lkws unterwegs als im Jahr 2023, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Asfinag zeigt.

KÄRNTEN. Die Lkw-Belastung ist aber weiterhin hoch. Auf der A2 bei Villach fuhren fast 1,8 Millionen Lkws, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. Auch durch Kärnten fahren viele Transit-Lkws. Im Interesse der Verkehrssicherheit sind mehr Lkw-Kontrollen nötig, betont der VCÖ. Zudem sind Transporte stärker auf die Schiene zu verlagern.

Zunahme bei sieben Zählstellen

Bei 14 von 22 Zählstellen fuhren in Kärnten im Vorjahr weniger Lkws als im Jahr 2023. Bei einer Zählstelle blieb der Lkw-Verkehr konstant und bei sieben Zählstellen nahm der Lkw-Verkehr auch im Vorjahr zu.

Stärksten Rückgänge

Die stärksten Rückgänge gab es auf der A10 Tauernautobahn mit bis zu 3,5 Prozent, auch aufgrund der Sanierung der Tunnelkette in Salzburg. Auf der A11 Karawankenautobahn rollten bis zu drei Prozent weniger Lkws. Die A2 Südautobahn verzeichnete zwischen St. Andrä im Lavanttal und Klagenfurt eine leichte Zunahme des Lkw-Verkehrs und zwischen Krumpendorf und Maglern eine geringe Abnahme. Auf der S37 Klagenfurter Schnellstraße waren bei Zollfeld mit 0,41 Millionen um drei Prozent mehr Lkw unterwegs als im Jahr 2023.

Belastungen ausgesetzt

Die meisten Lkws gab es in Kärnten auf der A2 Südautobahn im Abschnitt Villach mit fast 1,8 Millionen, informiert der VCÖ. Auch die Anrainerinnen und Anrainer entlang der A10 sind einer starken Belastung durch Lärm und Abgase des Lkw-Verkehrs ausgesetzt.

"Mehr Straßenschäden"

Bei Spittal an der Drau fuhren im Vorjahr rund 1,5 Millionen Lkws. "Lkws nutzen die Straßen massiv ab, mehr Straßenschäden und Baustellen sind die Folge. Die Bevölkerung wiederum leidet unter der Lärm- und Abgasbelastung. Deshalb sind auf EU-Ebene und auch in Österreich verstärkte Maßnahmen notwendig", stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest.

"Große Gefahr für alle"

Sowohl für faire Wettbewerbsbedingungen als auch vor allem im Interesse der Verkehrssicherheit ist in Österreich nach Schweizer Vorbild die Zahl der Lkw-Kontrollen stark zu erhöhen. "Wenn Lkws technische Mängel, schlechte Bremsen, abgefahrene Reifen aufweisen oder Ruhezeiten nicht eingehalten werden, dann ist das eine große Gefahr für alle anderen, die auf der Straße unterwegs sind", betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Durch die verstärkte Verlagerung auf die Schiene werden die Straßen entlastet. Betriebliche Gleisanschlüsse sind zu forcieren, die Kapazitäten auf der Schiene zu erhöhen.

Mautzuschlag von 15 Prozent

Zur Finanzierung kann der Lkw-Verkehr deutlich mehr beitragen als er es heute tut. Die Europäische Union erlaubt unter bestimmten Voraussetzungen, dass ein Mautzuschlag in der Höhe von 15 Prozent des Tarifs für die Finanzierung von jenen Schienenverkehrsprojekten verwendet werden darf, die Autobahnen und Schnellstraßen im gleichen Korridor entlasten. Bei Zustimmung der angrenzenden Mitgliedstaaten kann der Aufschlag sogar höher sein.

660 Millionen Euro

Ein höherer Beitrag des Lkw-Verkehrs ist auch dringend notwendig. Abgase, Lärm und CO2 verursachen Gesundheits- und Umweltschäden. Das Umweltbundesamt rechnet in einer Studie für dieses Jahr mit externen Kosten des Schwerverkehrs auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen in der Höhe von rund 660 Millionen Euro. Nur die Hälfte davon zahlt der Lkw-Verkehr über die Maut und den CO2-Aufschlag selber. Der Rest wird auf die Allgemeinheit abgeschoben. "Das müsste nicht sein. Die EU erlaubt einen höheren CO2-Aufschlag auf die Lkw-Maut. Deutschland beispielsweise nutzt diese Möglichkeit voll aus", sieht VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky Österreichs Bundesregierung gefordert.

Steuerbegünstigung von Diesel

Der Lkw-Verkehr profitiert zudem am stärksten von der steuerlichen Begünstigung von Diesel. Mehr als die Hälfte des in Österreich verkauften Diesel fließt in die Tanks von Lkws. In der Schweiz ist die Mineralölsteuer auf Diesel höher als auf Benzin. Aus gutem Grund, weil der Energieinhalt von Diesel höher ist und Dieselabgase deutlich mehr gesundheitsschädliche Schadstoffe enthalten. "Die Steuerbegünstigung von Diesel ist endlich auch in Österreich abzuschaffen. Allein durch spritsparendes Fahren lässt sich ein Vielfaches von dem einsparen, was eine höhere Mineralölsteuer ausmachen würde", stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest.

VCÖ-Mobilitätspreis

Zudem ruft der VCÖ Unternehmen, Fachhochschulen und Universitäten sowie Initiativen auf, Projekte und Konzepte für einen effizienten und nachhaltigen Transport von Gütern beim VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten einzureichen. Einreichfrist ist der 28. Mai. Die Einreichungen werden von einer Fachjury bewertet, im September werden die am besten bewerteten Projekte vorgestellt und ausgezeichnet.

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Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass 2024 in Summe weniger Lkws unterwegs waren als 2023. (Symbolfoto)
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Die Analyse besteht auf Basis von Daten der Asfinag. (Symbolfoto) | Foto: stock.adobe.com/at/Timon
Den stärksten Rückgang gab es auf der A10 Tauernautobahn mit bis zu 3,5 Prozent. (Symbolfoto) | Foto: stock.adobe.com/at/kobra78

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