Auch in Kärnten
"Persönliches Verschulden" als häufigste Pleite-Ursache

Kaum war die Corona-Pandemie größtenteils überwunden, mussten Österreichs Privathaushalte die teils massiv steigenden Kosten in nahezu allen Lebensbereichen bewältigen.  | Foto: stock.adobe.com/M+Isolation+Photo (Symbolfoto)
  • Kaum war die Corona-Pandemie größtenteils überwunden, mussten Österreichs Privathaushalte die teils massiv steigenden Kosten in nahezu allen Lebensbereichen bewältigen.
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Mit 8.176 eröffneten Schuldenregulierungsverfahren wurden im Vorjahr in Österreich um 13 Prozent mehr Fälle verzeichnet als im Jahr 2021. Dabei gilt "Persönliches Verschulden" (28,1 %) als häufigste Ursache, weshalb Menschen in Österreich bzw. in Kärnten in den Privatkonkurs schlittern. 

ÖSTERREICH/KÄRNTEN. Kaum war die Corona-Pandemie größtenteils überwunden, mussten Österreichs Privathaushalte die teils massiv steigenden Kosten in nahezu allen Lebensbereichen bewältigen. Es kam daher nicht unerwartet, dass die Zahl der eröffneten Schuldenregulierungsverfahren im vergangenen Jahr um rund 13 Prozent auf 8.176 Fälle gestiegen ist. Wie sich im Rahmen einer aktuellen KSV1870 Analyse nun zeigt, ist ein wesentlicher Teil (28,1 %) dieser Privatkonkurse auf "persönliches Verschulden" der Betroffenen zurückzuführen. Insbesondere die Überschätzung der eigenen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit (19,3 %) und das jeweilige Konsumverhalten (6,8 %) führen weiterhin sehr häufig in den Privatkonkurs.

Falscher finanzieller Umgang

"Auch wenn sich das Konsumverhalten im Vergleich zu früher etwas verbessert hat, ist nach wie vor rund jede vierte Pleite im Privatbereich auf den falschen Umgang mit den eigenen finanziellen Ressourcen zurückzuführen. Das hat aber weniger mit Corona oder den steigenden Kosten zu tun, denn dieses Verhalten war bereits vor den Krisenjahren erkennbar", erklärt Karl-Heinz Götze, Leiter KSV1870 Insolvenz. Am häufigsten ist "Persönliches Verschulden" in der Steiermark (38 %) die Ursache, am seltensten in Vorarlberg (19,7 %).

Privatkonkurse in Kärnten

Die Verschuldung durch Vorsatz bzw. eigeneFahrlässigkeit lag 2022 in Kärnten bei 27,9 Prozent. Dabei spielten Überschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit, das Konsumverhalten, Spekulation und unrechtmäßige Kreditaufnahmen eine Rolle. Die Verschuldung aus einer ehemaligen Selbstständigkeit betrug 26,1 Prozent. Eine Reduktion des Einkommens durch Arbeitslosigkeit oder einer Einkommensverschlechterung spielten ebenso eine Rolle. Privatkonkurse entstanden aber auch infolge von Lebenskrisen (11 %), wie Scheidung, Unfälle, Pandemie oder einen anderen Schicksalsschlag. Persönliche Probleme, die aus dem Glücksspiel, dem Konsum von Drogen oder anderen Problemen resultierten führten ebenso zu einer privaten Verschuldung.

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