Literatur
Poeten aufgepasst: Startschuss für Lyrikpreis ist gefallen

Die Klagenfurter Stadtwerke rufen wieder Poeten der deutschen oder slowenischen Sprache auf, sich beim  „14. Kärntner Lyrikpreis“ zu beteiligen: (v.l.) STW-Vorstand  Erwin Smole, Bildungsstadtrat  Franz Petritz, Jury-Vorsitzender Günter Schmidauer und STW-Unternehmenssprecher Harald Raffer mit dem "Erkennungszeichen" des Wörter-Wettbewerbs, einem Kunstwerk des slowenischen Künstlers Gustav Januš | Foto: Helge Bauer
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  • Die Klagenfurter Stadtwerke rufen wieder Poeten der deutschen oder slowenischen Sprache auf, sich beim „14. Kärntner Lyrikpreis“ zu beteiligen: (v.l.) STW-Vorstand Erwin Smole, Bildungsstadtrat Franz Petritz, Jury-Vorsitzender Günter Schmidauer und STW-Unternehmenssprecher Harald Raffer mit dem "Erkennungszeichen" des Wörter-Wettbewerbs, einem Kunstwerk des slowenischen Künstlers Gustav Januš
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Die zweitgrößte Literaturveranstaltung, der Kärntner Lyrikpreis, geht heuer bereits zum 14. Mal über die Bühne. Einsendungen sind bis 22. Oktober möglich. Verleihung ist am 25. November.

KÄRNTEN. Das Interesse an Lyrik im Land des Literaturnobelpreisträgers Peter Handke und der großen Dichterin Ingeborg Bachmann ist ungebrochen! Deshalb laden die Stadtwerke-Vorstände Erwin Smole und  Harald Tschurnig heuer zum 14. Mal zum "Kärntner Lyrikpreis der Stadtwerke Klagenfurt" ein. Sie fordern schreibfreudige Poeten der deutschen und/oder slowenischen Sprache auf, wieder ihre scharfsinnigen Wortkreationen und gefühlvollen Verse einzusenden. Dazu gibt es einen besonderen Anreiz: Die Siegesprämie für den ersten Platz wird von 4.000 auf 5.000 Euro erhöht. Insgesamt winken den Teilnehmern damit acht Geldpreise im Gesamtwert von 14.000 Euro. Ebenfalls neu: Ein Schüler-Literatur-Wettbewerb, bei dem Kärntner Schüler Poesie in Zeichnungen "verwandeln" und auf diese Weise gelesene Eindrücke malen. "Wir rechnen erneut mit zahlreichen Einsendungen von Wortakrobaten, die dieses einmalige Kultur-Event mit ihren großartigen Werken bereichern werden", freut sich STW-Vorstand Erwin Smole und erklärt: "Bisher haben sich jährlich etwa 250 Poeten am Bewerb der Strophen und Verse beteiligt." 

Talenteschmiede

Der Vorsitzende der Jury, der Klagenfurter Autor und Ex-Dramaturg Günter Schmidauer, erklärt: "Das Festhalten der Klagenfurter Stadtwerke an so einer wichtigen Veranstaltung ist nicht hoch genug einzuschätzen. Ich danke dem Traditionsunternehmen für dieses einmalige Fest für eifrige Zeilentänzer. Da wird viel Geld in Kultur investiert. Schließlich gilt der Bewerb längst als wahre Talenteschmiede und wird von Verlagen genau beobachtet. Auch die Themenvielfalt bei den Einsendungen ist beachtlich. Sie reicht von Liebe über die Pandemie bis zum Tod." Klagenfurter Schulstadtrat Mag. Franz Petritz: "Wir wollen die Jugendlichen weiterhin für Literatur begeistern und ihnen – im wahrsten Sinne des Wortes – Lyrik impfen." Er stellt nach den gelungenen Poetry-Slam-Veranstaltungen eine neue Art des Schülerwettbewerbs vor. Heuer werden – in enger Zusammenarbeit mit der Bildungsdirektion und der Stadt Klagenfurt – Mädchen und Buben der Unter- und Oberstufe gesucht, die vorgegebene Gedichte von Erich Fried aufmerksam lesen und danach ihre Gefühle malen und mit fantasievollen Zeichnungen festhalten. Bekanntlich würde heuer der große Dichter Erich Fried seinen 100. Geburtstag feiern. Die Jury sucht sechs junge Sieger aus, deren Werke seitens der Stadt mit Geldpreisen (je 200 Euro für die Sieger, je 100 Euro für Platz zwei und je 50 Euro für Platz drei) und einer Urkunde bedacht werden. Ebenfalls Urkunden erhalten die zuständigen Pädagogen. Die Verleihung erfolgt im Rahmen des großen Lyrikpreisfestes im ORF-Theater am 25. November 2021.

Spielerischer Modus

Für Jurypreis- Vorsitzenden Schmidauer ist das eine ausgezeichnete Möglichkeit, junge Menschen direkt mit gedruckten Gedanken zu konfrontieren. Es sei ein "spielerischer Modus der Persönlichkeitsentwicklung und eine Art der Selbsterforschung". So könnten im nächsten Jahr etwa Ingeborg Bachmanns Werke im Mittelpunkt gemalter Poesie stehen. Arbeiten der Schüler werden außerdem in der Klagenfurter Stadtgalerie ausgestellt. Apropos Malerei: Das klare Erkennungszeichen dieses Kulturbewerbs bleibt ein Kunstwerk des slowenischen Dichters und Malers Gustav Januš.

Trophäen von Schülern angefertigt

Lyrikpreis-Erfinder und STW-Unternehmenssprecher Dr. Harald Raffer stellt fest, dass auch heuer für „den kleinen Bruder des Ingeborg Bachmann Preises“ die Siegestrophäen der Erstgereihten von Schülern der HTL Ferlach im Rahmen eines Projektunterrichtes angefertigt werden. Raffer weist darauf hin, dass gerade dieses Kultur-Highlight auch die slowenische Sprache und Ausdrucksweise der Kärntner Minderheit fördern soll. Der erste Preisträger im Jahre 2008 war ein slowenischer Dichter, immer wieder finden sich slowenische Poeten unter den Ausgezeichneten. Zudem betätigen sich immer mehr Frauen und Jugendliche als perfekte Zeilentänzer. 

Das Gustav-Januš-Bild soll auch die Bedeutung slowenischer Werke hervorheben. Der "Kärntner Lyrikpreis der Stadtwerke Klagenfurt" ist bereits die zweitgrößte Literaturveranstaltung Kärntens und gilt als Fixstern im heimischen Kulturgeschehen | Foto: Helge Bauer
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Neues Buch

Die Jury, die die Arbeiten anonym bewertet: Vorsitzender Günter Schmidauer, Schriftsteller und Büchnerpreisträger Josef Winkler,  Katharina Herzmansky, Journalistin Ilse Gerhardt, Literaturexperte Richard Götz und STW-Unternehmenssprecher Harald Raffer. Der 14. Kärntner Lyrikpreis wird am Donnerstag, 25. November, um 18 Uhr, im Klagenfurter ORF-Theater im Rahmen einer öffentlichen Lesung um 18 Uhr feierlich vergeben. Der Eintritt ist frei, die Bevölkerung herzlich dazu eingeladen. Insgesamt gibt es Geldpreise mit einem Gesamtwert von 14.000 Euro und sechs Anerkennungspreise. Der 1. Preis ist mit 5.000 Euro dotiert, der zweite Preis mit 1.500 Euro, der dritte Preis mit 800 Euro. Zudem winken drei 500- Euro-Gewinne (PSG, KEG und der Sternenpreis des Planetariums). Das Land Kärnten (Kulturabteilung) vergibt auch heuer wieder einen Sonderpreis in der Höhe von 3.000 Euro, die Kulturabteilung der Stadt Klagenfurt einen Geldpreis in der Höhe von 1.500 Euro. Die Preise von Land und Stadt werden von der Jury an Kärntner Schriftsteller für deren Lebenswerke vergeben. Nach dem 15. Bewerb ist im kommenden Jahr die Herausgabe eines Buches über den "Kärntner Lyrikpreis der STW" geplant – mit einer Zusammenfassung aller Sieger.

Kriterien

  • Erwartet werden bei freier Themenwahl sprachkünstlerisch anspruchsvolle Ausdrucksformen lyrischen Sprechens (Mundart ausgeschlossen).
  • Teilnahmeberechtigt sind Kärntner Lyrikerinnen und Lyriker sowie in anderen Bundesländern oder im Ausland lebende Kärntnerinnen und Kärntner (Texte in deutscher oder slowenischer Sprache).
  • Einreichung von maximal vier unveröffentlichten Gedichten in 8-facher Ausfertigung. Da das Auswahlverfahren anonymisiert erfolgt, soll auf den Texten kein Autorenname aufscheinen. Stattdessen sollte der Name mit einer Biografie und Tel. Nr. (Adresse, Mail-Adresse) gesondert angegeben werden.

Unternehmenssprecher Harald Raffer: "Wir erwarten wieder etliche Beiträge von Auslands- Kärntnern, die ihre sorgsam formulierten Werke sogar aus Übersee einsenden." Der "Kärntner Lyrikpreis der Stadtwerke Klagenfurt" gilt längst als Fix-Stern am österreichischen Kulturhimmel und wurde drei Mal mit dem Maecenas gewürdigt. Im Vorjahr siegte die Klagenfurterin Eva Possnig-Pawlik. Weitere Sieger: Arnulf Ploder (leider kürzlich verstorben), Katharina Kaufmann, Elke Laznia, Monika Grill, Gabriele Russwurm-Biro, Simone Schönett, Marion Jauth, Anna Baar, David Schuller, Ingram Hartinger und Josef Strutz.

Die Klagenfurter Stadtwerke rufen wieder Poeten der deutschen oder slowenischen Sprache auf, sich beim  „14. Kärntner Lyrikpreis“ zu beteiligen: (v.l.) STW-Vorstand  Erwin Smole, Bildungsstadtrat  Franz Petritz, Jury-Vorsitzender Günter Schmidauer und STW-Unternehmenssprecher Harald Raffer mit dem "Erkennungszeichen" des Wörter-Wettbewerbs, einem Kunstwerk des slowenischen Künstlers Gustav Januš | Foto: Helge Bauer
Das Gustav-Januš-Bild soll auch die Bedeutung slowenischer Werke hervorheben. Der "Kärntner Lyrikpreis der Stadtwerke Klagenfurt" ist bereits die zweitgrößte Literaturveranstaltung Kärntens und gilt als Fixstern im heimischen Kulturgeschehen | Foto: Helge Bauer

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