SOS Kinderdorf
Schulen müssen geöffnet bleiben!

SOS-Kinderdorf Geschäftsleiterin Heidi Fuchs | Foto: SOS Kinderdorf
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Das SOS-Kinderdorf rund um Geschäftsleiterin Heidi Fuchs appelliert an die Bevölkerung, Schulschließungen gemeinsam mit aller Kraft zu verhindern. 

KÄRNTEN. Aufgrund der steigenden Infektionszahlen könnten Pflichtschulen und Kindergärten auch bald geschlossen werden. Heidi Fuchs, Geschäftsleiterin von SOS-Kinderdorf warnt jedoch vor den massiven Folgen für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. „Kinder nehmen massiven Schaden, wenn ihnen das Lernen mit Gleichaltrigen genommen wird. Jedes Kind und jeder Jugendliche hat das Recht auf Bildung! Es liegt in unseren Händen, ihnen dieses Recht weiterhin zu gewähren“, so Fuchs.

Einschnitt in die gesunde Entwicklung

Fuchs erinnert an die Folgen des ersten Lockdowns: „Gerade für jüngere Kinder ist ein ordentlicher Unterricht über digitale Kanäle kaum machbar. Sie brauchen die Unterstützung ihrer Eltern, die selbst zwischen Homeoffice und Alltagsbewältigung gefordert sind. In manchen Familien fehlt der nötige Platz oder auch das notwendige Wissen und die Fähigkeit, um den Lehrstoff zu vermitteln. Es ist zu befürchten, dass manche Kinder, die schon durch den ersten Lockdown zurückgefallen sind, bei einer weiteren Schulschließung endgültig den Anschluss verlieren. Das dadurch wegfallende Leben und Lernen in der Gemeinschaft, forciert außerdem den massiven Einschnitt in eine gesunde Entwicklung". 

Solidarität gefragt

„Kinder und Jugendliche mussten in diesem Jahr bereits viele Einschränkungen in Kauf nehmen“, so Fuchs weiter. „Im Frühjahr waren sie wochenlang ohne adäquaten Unterricht zu Hause, konnten ihre Freunde nicht sehen und ihren Hobbies nicht nachgehen. Trotzdem mussten sie in der öffentlichen Diskussion häufig als Sündenböcke herhalten. Vor allem über Jugendliche, wurde negativ berichtet – dabei haben gerade sie unter den verhängten Maßnahmen am meisten gelitten“.

Bekenntnis von Bundesregierung

Fuchs fordert ein klares Bekenntnis von Bundeskanzler Sebastian Kurz, dass Schulen und Kindergärten nicht nur als Betreuungsstätten für die Kinder von Arbeitskräften dienen, sondern ganz wichtige Orte des sozialen Austauschs und der Bildungsvermittlung sind. Sie sind unmittelbar für das erfolgreiche Leben der nächsten Generation verantwortlich. „Wer Schulen schließt, riskiert die Zukunft unserer Kinder. Für Schulschließung ist unsere Gesellschaft nicht gerüstet“, so Fuchs.

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