Allmaier über Papst-Begräbnis
"Zeigt, wie sehr er geschätzt worden ist"

Dompfarrer Peter Allmaier sprach mit meinbezirk.at über die Abschiedszeremonie für Papst Franziskus.
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  • Dompfarrer Peter Allmaier sprach mit meinbezirk.at über die Abschiedszeremonie für Papst Franziskus.
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Am Samstagvormittag verabschiedeten sich am Petersplatz Staats- und Regierungschefs aus aller Welt sowie hunderttausende Gläubige vom verstorbenen Papst Franziskus. Für Peter Allmaier spiegelte die Zeremonie die Haltung des Papstes wider, der das Zentrum der Kirche neu definiert habe.

ROM/KÄRNTEN. Kurz nach 10 Uhr begann am Samstagvormittag die Totenmesse für den verstorbenen Papst Franziskus am Petersplatz in Rom. Dort verabschiedeten sich zahlreiche Staats- und Regierungschefs sowie hundert- bis zweihunderttausend Gläubige vom Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Österreich wurde etwa von Bundespräsident Alexander van der Bellen und Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) vertreten. 

Wertschätzung des Papstes

Der Klagenfurter Dompfarrer Peter Allmaier, der sich zum Zeitpunkt der Messe in der italienischen Stadt Ferrara aufhielt, verfolgte die Zeremonie digital. "Ich bin wirklich berührt von der Schlichtheit der ganzen Zeremonie, die sehr eindringlich die Haltung des verstorbenen Papstes widergibt: Der einfache Sarg und die sehr schlichte Liturgie passen gut zu ihm", sagte Allmaier über die Totenmesse. "Es ist für mich schön zu sehen, wie viele Menschen auf dem Petersplatz und über die Medien auf der ganzen Welt an diesem Begräbnis teilnehmen. Das zeigt mir, wie sehr der Papst geschätzt worden ist", ergänzte der Dompfarrer.

Verlagerung des Zentrums

Der argentinische Papst hat Allmaier zufolge viel in der Kirche verändert: "Auch für mich war er eine ganz wichtige Persönlichkeit, weil er das Zentrum der Kirche neu definiert hat: es ist an den Rändern. Die Ränder hat Franziskus geographisch, sozial und existenziell definiert. Er hat gelehrt, dass Christus gerade dort zu finden ist und wir als Kirche ihm dort zu dienen haben." Papst Franziskus habe weniger Gesetze oder Verordnungen erlassen, als vielmehr die Haltung verändert, so der Dompfarrer. "Es geht nicht darum, Menschen zu be- oder zu verurteilen, sondern Ihnen hilfreich nahe zu sein. Gleichgültig in welcher Lebens- oder Beziehungssituation sie sich befinden", ist Allmaier überzeugt.

Nach dem Tod von Papst Franziskus nehmen viele Gläubige Abschied. | Foto: Antonio Šećerović/MeinBezirk
  • Nach dem Tod von Papst Franziskus nehmen viele Gläubige Abschied.
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  • hochgeladen von Barbara Schuster

Individuum im Fokus

Der Papst sei für Priester auch manchmal irritierend gewesen. Peter Allmaier bezeichnet dieses Vorgehen als "heilsam unklar". Damit meint der Dompfarrer: "Man wusste oft nicht, ob man diese Menschen, zum Beispiel Homosexuelle und so weiter, segnen soll oder nicht. Mit dieser Unklarheit hat er einen neuen pastoralen Stil vorgegeben, der nicht Gesetze exekutiert, sondern im Blick auf das Leben des jeweils einzelnen Menschen das richtige Handeln suchen lässt." Zur Einordnung: Der Papst hatte im Dezember des vorletzten Jahres die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ermöglicht, aber auch betont, dass sexuelle Beziehungen weiterhin nur zwischen Männern und Frauen im Rahmen einer Ehe erlaubt seien. Für den nächsten Papst wünsche sich Allmaier, "dass die Linie dieses großen Papstes auch vom Nachfolger fortgesetzt wird."

Dompfarrer Peter Allmaier sprach mit meinbezirk.at über die Abschiedszeremonie für Papst Franziskus.
Nach dem Tod von Papst Franziskus nehmen viele Gläubige Abschied. | Foto: Antonio Šećerović/MeinBezirk
Der Papst bei der Ostermesse kurz vor seinem Tod. | Foto: APA/Solaro

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