Klima
Zusätzliche Mittel für emissionsfreien Busverkehr gefordert

Die Bahn fährt in Kärnten ab 2023 komplett dieselfrei, auch Wasserstoff bei Bussen nimmt Fahrt auf.  | Foto: Adobe Stock/ navee
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Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig fordert mehr finanzielle Unterstützung vom KLimaministerium, um Investitionen in emissionsfreie Busse stemmen zu können.

KÄRNTEN. Mehr Menschen für den Öffentlichen Verkehr zu gewinnen und die Umstellung der Mobilität auf nachhaltige Antriebsformen sind zwei der wichtigsten Herausforderungen, um den Schadstoffausstoß zu reduzieren und den Klimawandel zu stoppen. „Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, dann muss jetzt entschlossen gehandelt und investiert werden. Es braucht mehr finanzielle Unterstützung vom Klimaministerium für emissionsfreie Busse mit Elektro- und Wasserstoffbusse, damit die Länder und Städte diese Investitionen auch stemmen können“, fordert Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig heute, Dienstag, anlässlich des internationalen Abgasfrei-Tages. Allein in Kärnten würde eine schrittweise Umstellung aller Linienbusse auf Elektro- und Wasserstoffbusse rund 15.000 Tonnen CO2 im Jahr einsparen. „Das ist ein großer Anteil und bringt uns den Klimazielen einen Riesenschritt näher“, sagt der Landesrat.

250 Millionen Euro Mehrkosten

Aufgrund der Clean Vehicle Directive der EU muss zumindest ein Viertel der öffentlich beschafften Busse im Jahr 2025 und ein Drittel im Jahr 2030 emissionsfrei sein. In den weiteren Jahren dürfen ausschließlich solche Busse beschafft werden. Eine erste Prognoserechnung der Verkehrsabteilung zeigt, dass die Umstellung der gesamten Busflotte alleine in Kärnten rund 250 Millionen Euro an Mehrkosten verursachen werde. „Österreich hat aus dem Wiederaufbaufonds der Europäischen Union rund 3,5 Mrd. Euro erhalten, wovon ein beträchtlicher Teil für Klimaschutzmaßnahmen reserviert wurde. Kärnten hat Projekte mit einem Volumen von rund 167 Mio. Euro für klimaneutrale Verkehrsinfrastruktur angemeldet. Wir brauchen jetzt eine rasche und verbindliche Zusicherung“, so der Landesrat und ergänzt: „Das Verkehrsministerium muss in die Gänge kommen. Denn die Länder sind noch völlig im Unklaren darüber, welche Maßnahmen und in welcher Höhe diese gefördert werden.“

Vollständig elektrifiziert bis 2023

Insgesamt habe Kärnten in den vergangenen Jahren bereits einiges investiert: so wird der gesamte Personenschienenverkehr ab 2023 vollständig elektrifiziert sein. Zusätzlich investiere das Land so viel wie noch nie in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, das Bahnangebot wurde seit 2018 um 56 Prozent gesteigert, die Bustaktung werde sich bis 2023 um bis zu einem Viertel erhöhen. Auch das europaweit führende Pilotprojekt zum Einsatz von Wasserstoff-Bussen nimmt Fahrt auf, bereits ab 2023 sollen die ersten Busse im Linienverkehr starten. „Die Wasserstofftechnologie bietet uns die Chance, Mobilität und Industrie durch Innovation zu ökologisieren“, betont Schuschnig.

Trendwende bei Neuzulassungen

Bei neu zugelassenen PKW ist auch eine Trendwende spürbar. In der ersten Jahreshälfte wurden in Kärnten 699 Elektroautos und 1.527 Plug-In-Fahrzeuge zugelassen. „Mehr als jedes zehnte neu zugelassene Auto ist bereits mit einem nichtfossilen Antriebsform ausgestattet, über doppelt so viele wie noch im vergangenen Jahr“, so Schuschnig. Mit der Novelle der Bauordnung wurde darüber hinaus auch die Errichtung von PV-Anlagen deutlich entbürokratisiert.

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