Wegen Durchseuchung und Matura
Auch in Kärnten gibts heute Schulstreiks

Man kann gespannt sein, wie viele Klassen aufgrund des Streiks heute so aussehen werden | Foto: stock.adobe.com/at/SimpLine
  • Man kann gespannt sein, wie viele Klassen aufgrund des Streiks heute so aussehen werden
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Schüler gegen Bildungsminister Polaschek, das ist Brutalität - so weit sind wir Gott sei Dank zwar noch nicht, doch treten die Lernenden heute auch in Kärnten auf die Barrikaden, heute kommt es zu Warnstreiks. Stein des Anstoßes ist der Umgang mit Lernenden in der Pandemie, insbesondere in Bezug auf die mündliche Matura.

KÄRNTEN. Den Ausgang findet die Initiative nicht in Kärnten, sondern in Wien beim mittlerweile bekannten 17-jährigen Schulaktivisten Mati Randow - dessen Vater jedoch ist gebürtiger Kärntner. Also doch irgendwie ein "Kärntner" Ursprung. Der junge Aktivist machte sich insbesondere in der Corona-Krise einen Namen als Sprachrohr der heimischen Schüler, so auch jetzt.

#wirstreiken

Unter dem Hashtag #wirstreiken sollen sich unzählige Schulen am heutigen Protest beteiligen. Man sei nicht mehr dazu bereit, so Randow, "die verantwortungslose Politik der Bundesregierung" mitzutragen. Voran ging dem ein offener Brief einer großen Zahl an Schülervertretern an Bildungsminister Polaschek, sowie eine Online-Petition, die mehr als 9.000 Unterstützer österreichweit unterzeichnet hätten.

Gegen Durchseuchung, für Anpassungen bei Abschlussprüfung

Die Forderungen sind klar: Man stelle sich gegen die "geplante Durchseuchung von Kindern und Jugendlichen" und setze sich für "Langfristige Sicherheitskonzepte für Schulen inklusive Luftreiniger, CO2-Messgeräte und Covid-Aufklärungskampagnen", sowie für eine "Aufstockung des schulpsychologischen Personals" ein. Der Hauptpunkt betrifft jedoch die Matura: Man wünsche sich "deutliche Anpassungen bei den diesjährigen Abschlussprüfungen: Eine freiwillige mündliche Matura und VWA/DA-Präsentationen", sowie "die Kürzung von Themenpools für die schriftliche Matura um 30%".

Streik - nur wie?

In Normalzeiten zeichnen sich Streiks ja durch große publikumswirksame Massenaufläufe von Menschen aus - das wird es heute aus bekannten Gründen nicht geben (können). So wird der Protest auf verschiedene Arten ausgetragen: Man solle dem Unterricht gänzlich fern bleiben, nur eine Stunde denselben verlassen oder nur ein spezielles Streik-Foto posten. Grundsätzlich sollten alle Teilnehmenden ein Foto ihrer Aktion unter dem bereits erwähnten Hashtag posten.

Nicht alle sind für den Streik

Da auf diese Forderungen vonseiten der Politik nicht reagiert wurde, kommt es heute zum Streik an über 100 Schulen in Österreich, auch in Kärnten steigt man auf die Barrikaden. Und man hört: Sollte sich die Situation nicht bald ändern, soll es weitere Streiks geben - so zumindest Randow, der für die linke Schülervertretung AKS aktiv ist. Sowohl die Bundesschülervertretung, als auch die Kärntner Landesschülervertretung sprechen sich jedoch gegen diese Maßnahmen aus und wollen den Dialog mit den Verantwortlichen suchen.

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