Benger: "Einiges geht in Kärnten nicht mehr"

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KÄRNTEN. "Diese Krise birgt eine ganz große Chance", ist ÖVP-Landesrat Christian Benger überzeugt. Voraussetzung sei, die "Kostenstruktur im Land in Ordnung zu bringen", um ehest möglich wieder aus eigener Kraft gestalten zu können.
In seinen Aufgabenbereiche habe Benger entsprechende Maßnahmen gesetzt. "Die Personalbudgets im Stadttheater und in der Landwirtschaftskammer haben wir eingefroren", sagt er. Außerdem: Vorbereitungen für Einsparungen im landwirtschaftlichen Schulwesen seien getroffen - "3,7 Millionen Euro einmalig und zusätzlich laufend 644.000 Euro." Schlagend sollen sie werden, wenn die Standorte Litzlhof und Drauhofen zusammengeführt sind. Rund zehn Prozent sollen die Einsparungen in Bengers Referaten bis Ende 2016 ausmachen.

"Absolut nicht zufrieden"

Mit den Einsparungen in Kärnten insgesamt ist Benger "absolut nicht zufrieden", aber: "In einer Regierung ist man in einer Partnerschaft", spricht er von divergierenden Blickwinkeln. "Ich versuche ständig konstruktiv auf die Partner einzuwirken."
Investitionen soll es in Bengers Bereiche im nächsten Jahr dennoch geben. "Auch wenn es ein paar Prozent weniger sind, aber ein Budget ist selbstverständlich vorhanden", sagt er. Konzentrieren will er sich auf in den Tätigkeiten auf Investitionen im Tourismus, "um unser Alleinstellungsmerkmal stärker herauszuarbeiten - "die höchste Konzentration von südlicher Lebensqualität Österreichs."
In der Kultur sieht er die Ausgaben als "Investition in das gesellschaftliche Gefüge". "Es ist mehr als gerechtfertigt die Kulturschaffenden zu unterstützen", sagt er. 2016 liegt der Schwerpunkt - nach dem heurigen Jahr des Brauchtums - auf der freien Szene.
Auch den Startups will er weiter unter die Arme greifen. "Da werden die Ideen für die Lösungen von Morgen geboren", ist Benger überzeugt. "Es ist hier mit überschaubaren Geldmitteln sehr viel erreichbar." Das Wichtigste sei die Vernetzung mit Friaul und Slowenien.

Mehr Eigenverantwortung der Kärntner

Insgesamt hält Benger einen Paradigmenwechsel in Kärnten für dringend notwendig. "Wir müssen davon abkommen, dass wir in einem All-inclusive-Staat leben", appelliert er. "Ohne Eigenverantwortung funktioniert das Leben im Land nicht." Die Krise Kärntens sieht er als Chance dafür. "Wir müssen dafür die Weichen stellen", sagt er.
Die Politik brauche die Ehrlichkeit zu sagen, dass manche Dinge nicht mehr gehen. "Wenn wir die Kosten nicht im Griff haben, fahren wir den Wagen in den Graben", ist er überzeugt. Überbordende Kosten in Verwaltung, Gesundheit und Soziales seien seit Jahren belegt und weit über dem österreichischen Durchschnitt. "Es ist wohl das Minimum in diesen Bereichen einen österreichischen Durchschnitt zu erreichen", fordert er. "Wer dieses Ziel nicht umgehend umsetzt, will nicht, dass Kärnten wieder selbstbestimmt wird."

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