Das "Team Kärnten" will Anwalt der Kärntner sein

Hartmut Prasch vom Team Kärnten sieht seine Partei wieder bei zwölf Prozent bei einer Landtagswahl
  • Hartmut Prasch vom Team Kärnten sieht seine Partei wieder bei zwölf Prozent bei einer Landtagswahl
  • hochgeladen von Gerd Leitner

KÄRNTEN. Dieser Tage vollzieht der Kärntner Ableger des Team Stronach die endgültige Trennung von der Mutterpartei. Als "endgültige Freiheit" bezeichnet es Hartmut Prasch, Obmann der Interessensgemeinschaft im Landtag. Damit wird auch Landesrat Gerhard Köfer wieder Obmann der Fraktion - sie wird als "Team Kärnten - Liste Gerhard Köfer" in den Wahlkampf der Landtagswahl 2018 gehen. "Der Frontmann muss auch der Parteiobmann sein", kommentiert Prasch die Rochade.
"Wir konzentrieren uns darauf, eine Regionalpartei zu sein", kündigt er an. Man will die Positionierung als "Anwalt der Kärntner" weiter forcieren. "Wir sind diejenigen, die am meisten hinterfragen", lobt er die Arbeit in Landtag und Regierung.

Für die unzufriedenen Kärntner

Schon jetzt ortet Prasch hohe Chancen für die Fraktion beim Urnengang im Frühjahr 2018. "Es gibt ein großes Potenzial an Unzufriedenen", ist er sich sicher. "Viele wollen sich auf etwas Neues einlassen." Dass auch andere Parteien um die Unzufriedenen buhlen, sieht er locker: "Die Neos müssen erst einen Fuß auf den Boden bekommen", analysiert er. Und zur FPÖ: "Die Partei hat einen rechten Touch - viele haben aber damit nichts am Hut."
Geht es um ein Wahlergebnis, zeigt sich Prasch schon jetzt optimistisch. "Wenn alles glatt geht, erreichen wir die Größenordnung vom letzten Mal", spekuliert er erneut mit einem Ergebnis um zwölf Prozent. Der Grund: "Die Koalition arbeitet für uns." Insgesamt sieht er die "großen Parteien" in der Krise. "Diese sind nur am eigenen Machterhalt interessiert", kritisiert er die Arbeit etablierter Fraktionen - auch in Kärnten.

Ausbildung in Technik für Kärnten

Inhaltlich will das Team Kärnten in der Bildung einen Schwerpunkt setzen. Vor allem mehr technische Ausbildungsmöglichkeiten will Prasch in Kärnten sehen. "Die Nähe zu Großbetrieben - wie Infineon in Villach - kann nur ein Vorteil sein", ist er sich sicher.
Das Ziel ist klar: "Wir haben sonst zu wenig qualifizierte Kräfte in Kärnten", warnt auch er. Denn: "Wer seine Ausbildung außerhalb des Landes macht,kommt nicht wieder zurück", glaubt er.

Sparen in Kärnten

Geht es ums Sparen im Land Kärnten, findet Prasch auch in der Gesundheit Potenzial. Vor allem bei den Verwaltungskosten in der Kabeg. "Dort macht der Verwaltungsaufwand 40 Prozent aus - im Spittaler Krankenhaus sind es 22 Prozent", zieht er einen Vergleich zwischen öffentlichen und privaten Häusern. Nachsatz: "Wenn 40 Prozent der Ausgaben nicht beim Patienten ankommen, läuft etwas falsch." An Schließung eines Krankenhauses denkt Prasch nicht. "Man kann sparen, ohne ein Haus zuzusperrren", ist er überzeugt.
Anders geht es ihm allerdings mit den Bezirkshauptmannschaften. "Man muss die Frage stellen, ob man sie überhaupt noch braucht", so Prasch. Er spricht sich aber auch über radikale Einschnitte in der Verwaltung aus. "Das würde dem Arbeitsmarkt nicht gut tun", meint er. Sparpotenziale in der Verwaltung möchte er über natürliche Abgänge heben. "Dann hätte man in nicht allzu langer Zeit einen Abbau von zehn Prozent der Bediensteten."

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