Doppelt so viel Geld für ältere Arbeitslose in Kärnten

KÄRNTEN. Das heurige Jahr stellte das Arbeitsmarktservice (AMS) in den Dienst der Jugend. Nächstes will man sich verstärkt um die ältere Generation kümmern. "Wir werden sie als Arbeitskräfte brauchen", blickt AMS-Chef Franz Zewell in die Zukunft. "Das ist eine wichtige Gruppe." Schließlich nehme die Erwerbsbevölkerung ab.
Deshalb sind für 2016 verstärkt Maßnahmen für ältere Arbeitssuchende geplant. Zewell: "Heuer wenden wir knapp 9 Millionen Euro für die Beschäftigung von Älteren auf – nächstes Jahr werden es 17 Millionen Euro sein." Das Gesamtbudget das AMS liegt bei über 70 Millionen Euro.

Über 55 wird's schwierig

Zielgruppe der nächstjährigen Maßnahmen sind Personen über 55 Jahre. "Bis dahin läuft es bereits ganz gut", so Zewell, "treten aber gesundheitliche Beschwerden auf, wird die Vermittlung schwierig." Das gelte vor allem, wenn die Qualifikation nicht genau passt.
Zewell will Kärntner Unternehmer verstärkt auf die Qualifikationen der Arbeitssuchenden aufmerksam machen und "Mittel in die Hand nehmen, um Anreize für die Einstellung zu schaffen."

Steigende Beschäftigung

Zufrieden zeigt sich Zewell mit der heurigen Zunahme der Zahl der Beschäftigten. Um rund 600 Arbeitnehmer wird es im Jahresschnitt heuer mehr geben als noch vergangenes Jahr.
Die Gründe sind klar: "Dem Baugewerbe geht es wieder gut", sagt Zewell. Im zweiten Halbjahr seien die öffentlichen Aufträge wieder geöffnet worden, was die Branche stabilisiere. Ebenfalls erfreuliche Nachrichten gibt es auch der Metall- und Elektrobranche sowie aus dem Holzgewerbe.
Trotzdem gibt es auch mehr Arbeitssuchende. "Eine Steigerung um 1.400 Personen wurde prognostiziert", so Zewell, "mit 1.066 liegen wir in Kärnten darunter."

Prognose für 2016

Für das kommende Jahr zeichnet der AMS-Chef ein ähnliches Bild. "Die Zahl der Beschäftigten wird um ungefähr 500 Personen steigen", ist er überzeugt. Gleichzeitig wird es aber auch wieder rund 1.000 Personen mehr in der Arbeitslosigkeit geben. "Das Arbeitskräfte-Potenzial nimmt zu", so Zewell. Die zwei Hauptgründe: Zuwanderung und Wiedereinstieg.

Zur Sache – AMS-Maßnahmen in Kärnten

Im Jahresschnitt gibt es in Kärnten heuer 206.000 Beschäftigte – um über 600 mehr als im Jahr 2014.

Von Arbeitslosigkeit betroffen sind vor allem Menschen mit Pflichtschulabschluss und ältere Personen.

24 Millionen Euro fließen heuer in Maßnahmen für junge Kärntner – 16 Millionen für Lehrstellensuchende.
Zuletzt nahm die Zahl der jungen Arbeitslosen um sechs Prozent ab.

2016 fließen 17 Millionen Euro für Maßnahmen für ältere Arbeitssuchende.

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