Naturschutz
Kärntens Fische sind bedroht

Der Steinbeißer gilt laut aktueller Roter Liste in Kärnten als "regional ausgestorben".  | Foto: Von Wiki-Harfus, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1133767
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  • Der Steinbeißer gilt laut aktueller Roter Liste in Kärnten als "regional ausgestorben".
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  • hochgeladen von Ernst Eisendle

60 Fischarten leben in Kärntner Gewässern. 50 Prozent davon sind mehr oder weniger stark bedroht. Es schaut nicht gut aus für viele Kärntner Fische.

Die Rote Liste der Kärntner Fische ist so aktuell, wie in keinem anderen Bundesland. Veröffentlicht wurde sie im Frühsommer 2023. 60 Fischarten und 1 Neunaugenart werden insgesamt aufgelistet. Davon bedroht sind 30 Fischarten.

Mitarbeiter vom VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN (VGT) haben sich die Liste genau angeschaut: „Die Bedrohung zeigt sich folgendermaßen: 6 Fischarten sind vom Aussterben bedroht, 12 Arten sind stark gefährdet, 8 Arten gelten als gefährdet und 3 Fischarten sowie dem Donaubachneunauge droht die Gefährdung. 13 Arten gelten als ungefährdet. Für eine Art wird eine ungenügende Datenlage angeführt. 19 Arten sind nicht eingestuft. Regional ausgestorben sind 2 Fischarten“.

Als regional ausgestorben gelten der Schrätzer sowie der Steinbeißer.

Vom Aussterben bedroht sind 6 Arten, nämlich die Bachforelle (danubische Form), die Seeforelle, die Reinanke im Klopeinersee, Steingreßling, Streber und Zingel.

Stark gefährdet sind Huchen, Sterlet, Mairenke, Hundsbarbe, Elritze, Bitterling, Kessler-Gründling, Frauennerfling, Strömer, Rußnase, Schmerle und der Wildkarpfen.

Gefährdet sind Äsche, Barbe, Aalrutte, Nase, Hasel, Weißflossen-Gründling und Karausche.

Die Gefährdung droht der Schleie, der Koppe und der Güster.

„Hauptursachen für die Gefährdung der Kärntner Fisch- und Neunaugenarten sind Gewässerregulierung, Aufstau für die Energiewirtschaft in Fließgewässern, Prädatoren und in zunehmendem Ausmaß der Klimawandel“, schreiben die Studienautoren und -autorinnen in der Zusammenfassung zur Roten Liste der Fische.

Der VGT sieht neben Lebensraumzerstörung, Wasserkraftwerken, Wasserverschmutzung und Klimawandel auch die Angelfischerei als Bedrohung für die Fische. Zirka 400.000 Österreicher und Österreicherinnen fischen mit Angeln.

Die Fischer und Fischerinnen sind durch das Angeln dafür verantwortlich, dass Hunderttausende, vielleicht sogar Millionen von Fischen unterschiedlicher Arten, jedes Jahr aus österreichischen Gewässern verschwinden. Mag. Erich Schacherl, Mitarbeiter vom VGT sagt: „Es macht einen großen Unterschied für die Bestände von Fischarten, ob 400.000 Menschen Fische fangen oder nicht. Fischer:innen und die Fischereilobby hören das nicht gerne, aber aus Sicht des Tier- und Artenschutzes muss das klar gesagt werden“.

Die Rote Liste der gefährdeten Fischarten ist ein Teil der Roten Liste gefährdeter Tiere Kärntens. 8.470 Tierarten insgesamt sind enthalten. Zu finden sind Wirbeltiere, Weichtiere, Spinnentiere und Insekten. Mehr als 70 Experten und Expertinnen haben an der als Buch veröffentlichten Roten Liste mitgearbeitet.

Rote Liste gefährdeter Tiere Kärntens

Der Steinbeißer gilt laut aktueller Roter Liste in Kärnten als "regional ausgestorben".  | Foto: Von Wiki-Harfus, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1133767
Der Streber (oder Zingel) ist in Kärnten vom Aussterben bedroht. | Foto: Foto: Harka, Akos - http://www.fishbase.us/photos/UploadedBy.php?autoctr=12681&win=uploaded, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=23940013

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