Insolvenzhochrechnung
261 Firmenpleiten in Kärnten verzeichnet

Kärnten verzeichnet im Bundesländervergleich mit einem Plus von 11,1 Prozent die geringste Steigerung (Symbolfoto) | Foto: stock.adobe.com/at/playstuff
  • Kärnten verzeichnet im Bundesländervergleich mit einem Plus von 11,1 Prozent die geringste Steigerung (Symbolfoto)
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Laut aktueller Insolvenzhochrechnung wurden in Kärnten in den ersten drei Quartalen 2024 insgesamt 261 Unternehmen insolvent. Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2023 ist das ein Zuwachs von mehr als 11 Prozent oder 26 Fällen.

KÄRNTEN. Auffällig ist: Mit 150 Fällen (+ 44,2 Prozent) wurden deutlich mehr Verfahren eröffnet als (mangels Vermögens) abgewiesen wurden. Die Zahl der Nicht-Eröffnungen beläuft sich aktuell auf 111 Fälle (- 15,3 Prozent). Die vorläufigen Passiva* sind insbesondere aufgrund der Großinsolvenzen rund um die „ASAP-Gruppe“ auf insgesamt 282 Millionen Euro hochgeschnellt.

Ersten drei Quartale

In den ersten drei Quartalen 2024 wurden 150 Insolvenzverfahren über Kärntner Unternehmen eröffnet. Zusätzlich wurden 111 weitere Insolvenzanträge mangels Vermögens der Schuldner abgewiesen. In Summe sind damit 261 Unternehmen insolvent, das entspricht einem Plus von 11,1 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Interessant ist die Verschiebung innerhalb der Fälle: plus 44,2 Prozent bei den Eröffnungen und minus 15,3 Prozent bei den mangels Vermögens nicht eröffneten Verfahren.

"Chance auf Sanierung"

"Die Verschiebung hin zu den eröffneten Verfahren ist positiv zu bewerten und ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Transparenz in der Wirtschaft. Ein eröffnetes Verfahren bedeutet eine geordnete Aufnahme der Schulden, Prüfung auf Anfechtbarkeiten, gleichmäßige Gläubigerbefriedigung, eine Analyse hinsichtlich strafbarer Handlungen und vor allem eine Chance auf Sanierung", hält Barbara Wiesler-Hofer, Leiterin des KSV1870 Standort Kärnten, fest.

Bundesländervergleich

Im bundesweiten Durchschnitt sind die Unternehmensinsolvenzen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um ein Viertel gestiegen. Alle neun Bundesländer verzeichnen deutlich mehr Firmenpleiten als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die größte Steigerung weist das Burgenland (+ 69,1 %) auf, gefolgt von Vorarlberg (+ 58,8 %). Kärnten verzeichnet im Bundesländervergleich mit einem Plus von 11,1 Prozent die geringste Steigerung.

Dominierende Betriebe

Nach wie vor dominieren Betriebe aus dem Bereich des Handels, der Bauwirtschaft und der Beherbergung/Gastronomie das Kärntner Insolvenzgeschehen. Diese drei Branchen geben in der Insolvenzstatistik seit vielen Jahren „den Ton an“ und sind aktuell für knapp die Hälfte aller Unternehmensinsolvenzen verantwortlich.

Passiva mit deutlichem Anstieg

Die Zeiten, in denen Firmenpleiten vermehrt mit eher niedrigeren Passiva aufgetreten sind, gehören im Moment der Vergangenheit an. Auch, aber nicht nur wegen der Großinsolvenzen rund um die „ASAP - Gruppe“ haben sich die vorläufigen* Passiva auf 282 Mio. Euro erhöht. So befinden sich unter den fünf größten Kärntner Insolvenzen vier Fälle der „ASAP-Gruppe“.

Größten Insolvenzfälle

Die ASAP Production GmbH, die ASAP Trading GmbH, die ASAP 62 EUR GmbH und die Silent Yachts Explorer 100/1 GmbH, Klagenfurt verzeichnen insgesamt vorläufige Passiva in der Höhe von rund 140 Mio. Euro. Damit sind sie gemeinsam für die Hälfte der Passiva in Kärnten verantwortlich. Die nächstgrößeren (nach Passiva) Insolvenzfälle sind das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung Almdorf Seinerzeit "Touristik" Aktiengesellschaft, Patergassen, mit Passiva von 25,2 Millionen Euro und das Konkursverfahren EnerCharge GmbH, Kötschach-Mauthen mit Passiva von 15,8 Millionen Euro.

Ausblick

"Es ist davon auszugehen, dass die jüngsten Insolvenzentwicklungen in Richtung Jahresende ihre Fortsetzung finden werden. Demnach ist aus heutiger Sicht zu erwarten, dass die Gesamtzahlen 2024 über dem Niveau von 2019 (325 Fälle) abschließen", fasst Barbara Wiesler-Hofer ihre Einschätzung zusammen.

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