"Die Kärntner Winzer werden nicht belächelt"

Mit Blick auf den Wörthersee: Winzer Horst Wild mit Gerd Leitner auf der Seeterrasse in Krumpendorf | Foto: WOCHE
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  • Mit Blick auf den Wörthersee: Winzer Horst Wild mit Gerd Leitner auf der Seeterrasse in Krumpendorf
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Gerne genießt Horst Wild, Obmann der Kärntner Weinbauverbandes, die Aussicht auf den Wörthersee auf der Seeterrasse der Familie Hammerschlag - und die angebotene Küche samt Weinen aus Kärnten. Auch für den Business Lunch wählt er das Restaurant in Krumpendorf.
Seit 2003 baut Horst Wild selbst Wein an. Trauben für zirka 300 Flaschen Wein erntet er auf der Klagenfurter Seewiese. Seine Sorten: Zweifelt und Merlot. "Mein Schwiegervater war Kellermeister", berichtet Wild von den Anfängen seiner Winzer-Tätigkeit. Das verschaffte ihn Kontakte zu Weinbauern - und schließlich auch zu seiner Leidenschaft für Wein.

Ausbildung für Winzer
"Ich bin froh, dass Herbert Gartner so weitsichtig war und Kurse für angehende Winzer angeboten hat", so Wild. Über 400 Kärntner absolvierten seit 1999 die Ausbildung - "und wissen nun, worum es im Weinbau geht." Der Qualität des heimischen Weins sei das zuträglich. "Von Winzern anderer Bundesländer werden wir längst nicht mehr belächelt", weiß Wild.
Der Grund liegt für ihn auf der Hand. "Wir sind ja keine Anfänger mehr", sagt er klar. "Wir treten nicht einfach ein und rühren darin herum." Vielmehr arbeiten die über 100 Kärntner Winzer auf dem neuesten Stand der Technik.
Wild selbst wurde Anfangs kritisch beäugt, als er in Klagenfurt Merlot anbaute. "Ich habe das wegen der Klimaveränderung gemacht - auch bei uns wird es wärmer." Seit 2007 erhält er jedes Jahr die staatliche Prüfnummer für Qualitätswein. "2011 wurde ich mit meinem Merlot sogar Sieger", ist er stolz.

Es kommt auf Wirte an
Die steigende Qualität hat sich herumgesprochen. Dennoch: die Kärntner Winzer sind auf die heimischen Gastronomen angewiesen. "Wirte müssen unseren Wein anbieten, damit er an Bekanntheit gewinnt", appelliert Wild. Vergleichbar große Häuser verkaufen zwischen zwei Sechster-Kartons und 400 Flaschen im Jahr. "Das zeigt das unterschiedliche Interesse der Wirte." Wild hofft auf zunehmende Unterstützung der Gastronomen.
Wild leistet selbst seinen Beitrag. "Ich frage in jedem Lokal nach Wein aus Kärnten", schmunzelt er. Immer öfter mit Erfolg. Der Grund für seine Hartnäckigkeit ist klar: "Wir Winzer wollen das touristische Leitgetränk in Kärnten erzeugen", so die Vision der Weinbauern. Deshalb ist er glücklich mit dem heurigen kulinarischen Schwerpunkt der Kärnten Werbung - "Fisch." Wild: "80 Prozent unserer Weine sind weiß - das passt traditionell zu Fischgerichten."
Nicht nur die Qualität des heimischen Weins, auch die Menge nimmt zu. 2014 füllten Kärntner Winzer rund 200.000 Flaschen ab. "Hochgerechnet werden es 2020 zirka 750.000 sein. Damit soll auch die Verfügbarkeit in der heimischen Gastronomie steigen. "Wir wollen, dass unser Wein in Kärnten getrunken wird und unseren Gästen zur Verfügung steht", so Wild. Dafür sorgt der früherer Berufssoldat und nun Controller einer Versicherung - gemeinsam mit 185 Mitgliedern - im Kärntner Weinbauverband. "Bei uns sind hauptsächlich Quereinsteiger aus allen Bereichen der Wirtschaft", berichtet Wild. "Das verschafft uns eine gute Vernetzung zu den Kärntner Unternehmen."

Eine Familie mit zwei Restaurants am Wörthersee

Seit einigen Jahrzehnten befindet sich der Krumpendorferhof in den Händen der Familie Hammerschlag. Peter und Monika leiten die Geschicke des Restaurants; in der Küche werkt seit mehr als einem viertel Jahrhundert Küchenchef Christian Peyha.
Zum Haupthaus gehört auch die Seeterrasse direkt am Wasser - in den Frühjahrsmonaten ein Café mit kleinen Imbissen, im Sommer eine beliebte Adresse für Freunde von regionaler, saisonaler und feiner Küche.

Zur Sache - Menü
Die Seeterrasse gehört zum Krumpendorferhof der Familie Hammerschlag.

Fisch und Meeresfrüchte aber auch Fleischgerichte finden sich auf der kleinen Karte.

Beim Business Lunch gab es:
Fischvorspeisenteller mit Räucherlachs, Räucherforelle, Fischterrine, Shrimpscocktail und Meeresfrüchte-Salat.

Rosa gebratenes Schweinefilet mit Schwammerlsauce und Bratkartoffel.

Gegrillte Hühnerbrust gefüllt mit Schinken und Schafskäse auf Ricola-Tomaten-Nudeln.

Dazu: Sauvignon Blanc vom Chateau Taggenbrunn.

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