25 Jahre Woche Kärnten
Erfolgsgeschichten und zerplatzte Bankerträume

Norbert Wohlgemuth, Chef des KIHS, wirft einen Blick auf Kärntens Wirtschaft in den vergangenen 25 Jahren | Foto: riccio.at
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  • Norbert Wohlgemuth, Chef des KIHS, wirft einen Blick auf Kärntens Wirtschaft in den vergangenen 25 Jahren
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Vor rund 25 Jahren wurden die Weichen für heutige und zukünftige Erfolgsgeschichten wie etwa den Lakside Park oder den Koralmtunnel gelegt. Wir blicken mit KIHS-Chef Norbert Wohlgemuth zurück und wagen auch eine Prognose. 

KÄRNTEN. Der Lakeside Park bietet auf rund 25 Hektar 70 Firmen eine Heimat und rund 1.400 Menschen einen Arbeitsplatz – und es werden stetig mehr. "Die Anfänge Mitte der 1990er-Jahre waren bescheiden, heute hat der Lakeside Park eine sehr große Bedeutung für Kärnten als Wirtschaftsstandort", betont Norbert Wohlgemuth, Chef des Kärntner Instituts für Höhere Studien und wissenschaftliche Forschung (KIHS). Auch die Weichen für den Koralmtunnel, das Herzstück der 130 Kilometer langen Koralmbahn, wurden vor rund 25 Jahren gestellt. Wohlgemuth hat aber nicht nur die positiven Seiten des Jahrhundertprojekts im Blick: "Der Tunnel geht in beide Richtungen und könnte also auch den Wegzug aus Kärnten begünstigen, nicht nur den Zuzug." Nur Gutes hat der Wirtschaftsexperte indes über die Entwicklung der Alpen-Adria-Universität in den vergangenen 25 Jahren zu berichten: "Durch die positive Entwicklung der Wirtschaftsfakultät hat die Universität Klagenfurt ihre Existenzberechtigung abgesichert. Die Wirtschaftsfakultät und die Technische Fakultät sind natürlich wichtige Impulsgeber für den Wirtschaftsstandort."

Trauriges Kapitel

Weniger erfreulich blickt Wohlgemuth auf eines der traurigsten Kapitel der Landesgeschichte zurück, das Mitte der 1990er-Jahre seinen Anfang genommen hatte: Die Causa Hypo Alpe-Adria-Bank. "Die Blase ist mit einem lauten Knall zerplatzt und wir spüren heute noch die Nachwehen." Kopfzerbrechen macht dem Ökonomen auch der demographische Wandel. "Seit 20 Jahren stagniert die Einwohnerzahl Kärntens, während sie in anderen Bundesländern wächst. Das Land Kärnten steht aufgrund der drohenden Überalterung, des geringsten Wirtschaftswachstums sowie geringsten Beschäftigungswachstums seit 2010, der jetzt schon höchsten Pro-Kopf-Schulden und der niedrigen Exportquote vor großen Herausforderungen." Positive Entwicklungen sieht der Experte allerdings im Bereich der Mikroelektronik, "auf die man auch in den nächsten Jahren setzen, dabei aber nicht auf andere Steckenpferde wie den Tourismus vergessen sollte."

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