AK-Konjunkturumfrage
Fachkräftemangel als wachsendes Problem

Laut der AK-Konjunkturumfrage der Arbeiterkammer Kärnten wird der Fachkräftemangel als wachsendes Problem empfunden | Foto: hehn
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Die Arbeiterkammer Kärnten führte auch heuer wieder eine Konjunkturumfrage durch. Die 242 befragten Betriebsräte repräsentieren dabei rund 29 Prozent der Kärntner Arbeitnehmer.

KÄRNTEN. Im Zuge der Konjunkturumfrage wurden im September 242 Betriebsräte, die stellvertretend für knapp 60.500 Beschäftigte stehen, befragt. Die wissenschaftliche Auswertung der Studie übernahm das Joanneum Research unter der Leitung von Eric Kirschner.

Fachkräftemangel verschärft sich

Im Vergleich zum Vorjahr haben sich, laut Studie, die Erwartungen der Betriebsräte verschlechtert. Besonders der Fachkräftemangel wird dabei als wachsendes Problem empfunden, erklärt AK-Präsident Günther Goach.
Stark betroffen sind vor allem das Bauwesen und die Gastronomie. Etwa ein Drittel der Befragten kann offene Stellen nicht besetzen. Obwohl sich die Erwartungen an die Auftragslage verschlechtern, wollen immer noch viele Betriebe Personal einstellen. Die Personalaufbaumaßnahmen übersteigen damit deutlich und branchenübergreifend die geplanten Abbaumaßnahmen.
Die Bereitschaft zur Lehrlingsausbildung blieb großteils unverändert.

Anforderungen an Mitarbeiter steigen

"Der strukturelle Wandel verändert die Nachfrage am Arbeitsmarkt", betont Kirschner. Vor allem hoch und höher qualifizierte Arbeitskräfte sind gefragte, womit die Anforderungen an Arbeitnehmer steigen.
Niedrigqualifizierte sind hingegen die "Verlierer" dieser Veränderungen. "Es kann nicht sein, dass wir eine hohe Arbeitslosenquote haben aber Personal suchen", erklärt Goach. Diese Ungleichheit am Arbeitsmarkt könnte sich in Zukunft auch weiter ausweiten.
So deuten die Ergebnisse der Studie bereits darauf hin, dass es einen generellen Arbeitskräftemangel gibt, der sich mit der demographischen Entwicklung weiter verschärfen wird.

Bedarf kann nicht gedeckt werden

Analysen zeigen, dass der Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern unter den gegebenen Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes derzeit nicht gedeckt werden kann. Kirschner erklärt, dass Höher- und Umqualifizierungen notwendig sind, um die "Verlierer" des strukturellen Wandels zu integrieren.
Eine der größten Herausforderungen in diesem Zusammenhang ist die geringe Beteiligung von Geringqualifizierten an Bildung, Ausbildung und Qualifizierungsmaßnahmen. Daher müssen Problemgruppen gezielt unterstützt werden, so der Wissenschaftler.

Problemgruppen haben es schwerer

Zu den Problemgruppen am Arbeitsmarkt zählen vor allem ältere Arbeitnehmer und Menschen mit geringer Qualifizierung. Zudem müssen die traditionellen Rollenbilder aufgebrochen werden und die Entwicklungsmöglichkeiten verbessert werden.
Voraussetzung dafür ist unter anderem die flächendeckende, ganztägige Kinderbetreuung. "Kinderbetreuungseinrichtungen müssen kontinuierliche Erwerbskarrieren ermöglichen", betont Goach. Er fordert auch die Wiedereinführung und Weiterentwicklung der Aktion 20.000.

Keine Anzeichen für Rezession

Obwohl die Investitionserwartungen für 2019 rückläufig sind, befinden sie dennoch immer noch auf einem hohen Niveau. Somit sind derzeit keine Anzeichen für einen deutlichen Wirtschaftsabschwung oder eine Rezession erkennbar.
Das Bild wird vor allem von der exportintensiven Sachgütererzeugung getrübt. "Auch dieses Ergebnis bestätigt, dass es keine Rezession gibt, sondern ein grundlegendes Strukturproblem", erläutert Goach.

Ländliche Regionen fördern

Während der Kärntner Zentralraum wächst, sehen sich viele ländliche Regionen mit Abwanderung konfrontiert. Da Randregionen in den meisten Fällen von einem starken Zentralraum abhängig sind, fordert Goach eine räumlich differenzierte Regionalpolitik.
Auch der öffentliche Verkehr müsse verbesssert werden, um die Erreichbarkeit und Mobilität in ländlichen Regionen zu erhöhen. Zudem benötige es einen landesweiten Ausbau der Breitbandinfrastruktur, um mit der schneller werdenden Digitalisierung mitzuhalten.

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