100 Jahre Wirtschaft in Kärnten
Hundert Jahre im Zeitraffer

Ein Synonym für den wirtschaftlichen Aufschwung Kärntens ist "Infineon" mit dem Ausbau des Standorts in Villach. | Foto: Infineon
2Bilder
  • Ein Synonym für den wirtschaftlichen Aufschwung Kärntens ist "Infineon" mit dem Ausbau des Standorts in Villach.
  • Foto: Infineon
  • hochgeladen von Peter Michael Kowal

Im Überblick: Wie entwickelte sich Kärnten in hundert Jahren – und was bringt die Zukunft.


KÄRNTEN. Die wirtschaftlichen Strukturen in Kärnten waren nach dem Ersten Weltkrieg und zu Zeiten des Abwehrkampfes vor hundert Jahren agrarisch, klein und zersplittert, was auch in den Jahren danach kaum Investitionen oder die Herausbildung von Ballungszentren zuließ.

Historische Analyse

Das Problem wurde nach 1945 noch verschärft. Das geht aus einer wirtschaftshistorischen Analyse im Auftrag der Wirtschaftskammer Kärnten hervor: „Während nach dem Zweiten Weltkrieg Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg über ihre Grenzräume Anschluss an starke Wachstumsregionen in Deutschland und der Schweiz bekamen, entwickelte sich im Süden durch die Hinwendung Jugoslawiens zum Kommunismus eine Art Sackgasse, die auch die (verkehrstechnisch lange Zeit sehr schlechte) Verbindung Kärntens über das Kanaltal ins westliche Italien wirtschaftlich nicht wesentlich verbessern konnte.“

Damals wie heute

Die Probleme von damals lesen sich wie die Herausforderungen von heute: Abwanderung stoppen, Verkehrsinfrastruktur ausbauen und Betriebe ansiedeln. Die Universität Klagenfurt wurde 1970 als Hochschule für Bildungswissenschaften gegründet. Zuvor mussten Studierende auf andere Städte ausweichen.
Bis Mitte der 70er-Jahre hatten politische Maßnahmen zur regionalen Entwicklung zu greifen begonnen: Regionalförderung in Infrastruktur-Maßnahmen führte zu Betriebsansiedlungen in der Bekleidungs-, Schuh-, Metall- und Elektroindustrie. In den 80er- und 90er-Jahren folgten im ganzen Land Technologie-, Gründer- und Innovationszentren. Seit dem Jahr 2000 verfolgt Kärnten eine technologie- und innovationsorientierte Regionalpolitik.

Wirtschaftszweig Industrie

Die Industrie ist mittlerweile Kärntens wichtigster Wirtschaftszweig. In der Herstellung von Waren waren im Jahr 2018 direkt 35.337 Einwohner beschäftigt, im Tourismus sind es mit 14.638 deutlich weniger. Die stärksten Branchen der Industrie sind Elektronik mit einem Produktionswert von 2,9 Milliarden, Maschinen/Metall mit 1,8 Milliarden Euro, Holz mit 1,2 Milliarden Euro und Chemie mit 1,16 Milliarden Euro (Stand: 2017).

Impulse für die Zukunft

Die Analyse im Auftrag der Wirtschaftskammer Kärnten kommt unter anderem zu folgendem Schluss: „In einer kleinen, offenen und in die globale Arbeitsteilung integrierten Wirtschaft spielt auch eine erfolgreiche Positionierung auf regionaler Ebene und somit eine strategische Regionalpolitik eine wesentliche Rolle.“ Hier setzt das Land Kärnten mit dem Standort-Marketing  an. Der Ausbau von "Infineon" in Villach und die Fertigstellung der Koralmbahn, zwei aktuelle Jahrhundert-Projekte in Kärnten, sollen der Wirtschaft in den nächsten Jahren Impulse für einen ökonomischen Aufschwung verleihen.

-----------
Mit Stand vom 31. Dezember 2019 zählt die Wirtschaftskammer genau 41.994 Mitglieder (inklusive Ruhende) in Kärnten. Diese teilen sich auf 46 Prozent Frauen und 54 Prozent Männer auf. In der gewerblichen Wirtschaft waren 157.113 Kärntner beschäftigt (Stand 2018).

• Feldkirchen: 5.667
• Hermagor: 3.992
• Klagenfurt-Land: 9.816
• Klagenfurt: 49.964
• St. Veit: 11.953
• Spittal: 17.170
• Villach-Land: 10.361
• Villach: 24.370
• Völkermarkt: 9.281
• Wolfsberg: 14.539

Mit 31. Dezember 2019 waren in Kärnten genau 7.165  Lehrlinge beschäftigt.
Quelle: Wirtschaftskammer Kärnten

Ein Synonym für den wirtschaftlichen Aufschwung Kärntens ist "Infineon" mit dem Ausbau des Standorts in Villach. | Foto: Infineon
In Kärnten blühte einst der Bergbau auf. | Foto: Marktgemeinde Hüttenberg

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.