Kärntner Fleisch
Mehr Regionalität und Nachhaltigkeit für Kärntner Küchen

Josef Fradler ist auch selbst Produzent von "Kalb Rosé". | Foto: Fradler
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  • Josef Fradler ist auch selbst Produzent von "Kalb Rosé".
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Mit der neuen Linie "Kalb Rosé" der BVG Kärntner Fleisch eröffnen sich einerseits neue Möglichkeiten für Milchbauern. Andererseits werden Kärntner Kälber auch in Kärnten vermarktet – regional und nachhaltig. 

KÄRNTEN. Rund 70 Prozent des Kalbfleisches in Österreich kommen aus dem Ausland. Und: "NGOs und Tierschützer werfen uns Bauern immer wieder vor, dass Kälber ins Ausland verkauft und dort vermarktet werden müssen", so der Obmann der BVG Kärntner Fleisch Josef Fradler. In Kärnten waren das in der Vergangenheit alleine bei den Mitgliedern der bäuerlichen Genossenschaft rund 2.000 Tiere, österreichweit geht man von ca. 100.000 aus – das wären alle männlichen Kälber der Milchviehbetriebe.
Man hat sich des Themas angenommen. Ergebnis der Bemühungen des Gegensteuerns ist die neue Linie der bäuerlichen Genossenschaft Kärntner Fleisch "Kalb Rosé".

Neue Chancen für Milchbauern

In der Vergangenheit hat sich die qualitätsorientierte Rindfleischproduktion von den Milchrassen wegentwickelt – aufgrund der positiven Merkmale von Fleischrassen-Kreuzungen. Fradler: "Wir Bauern haben beschlossen, in Vorleistung zu gehen und für die Kategorie der Milchrassen regionalen Absatz zu generieren. In Kärnten sind wir mit ,Kalb Rosé' Vorreiter."
So eröffnen sich für die Milchbauern neue Chancen. Für das "Kalb Rosé" werden die männlichen Kälber acht Monate am Hof fertig gemästet und im Inland vermarktet.

Nachhaltig und regional

In einem ersten Schritt mussten die Landwirte von diesem Vorhaben überzeugt werden, gleichzeitig musste man aber auch einen Markt dafür schaffen. Heute ist Kärntner Fleisch so weit, dass wöchentlich zwischen acht und zehn Kälber für "Kalb Rosé" schlachtfertig zur Verfügung stehen.
20 bis 30 Prozent der vormals 2.000 exportierten Tiere befinden sich mittlerweile in regionaler Vermarktung. Die Hälfte der "Rosé-Kälber" kommt von Milchbauern, denen damit eine weitere Möglichkeit eröffnet wird, Nachhaltigkeit und Regionalität zu leben.

Die Rosé-Kälber auf Fradlers Hof, Kennzeichen ist die schwarz-gefleckte Färbung  | Foto: Fradler
  • Die Rosé-Kälber auf Fradlers Hof, Kennzeichen ist die schwarz-gefleckte Färbung
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Kooperationen aufbauen

"Und mit dem Angebot wächst auch der Markt – und umgekehrt. Wir wollen langsam wachsen. Derzeit sind wir beim Aufbau von Kooperationen mit der Gastronomie und mit Anbietern von Gemeinschaftsverpflegung (Großküchen) und mit Privathaushalten", so Fradler.
Erhältlich ist das "Kalb Rosé" auch in den vier Fleischmärkten von Kärntner Fleisch und es steht auch einmal wöchentlich auf der Karte des Bildungshauses Schloss Krastowitz.

Konsumenten überzeugen

Da diese Kalbfleisch-Kategorie bisher in Österreich nicht erhältlich war, muss das Angebot erst bekannter werden. Dies versucht Kärntner Fleisch mittels Veranstaltungen, Grill-Workshops, mit dem Rindfleischfest im Sommer oder Konsumenten-Schulungen. "Wir müssen die Konsumenten von diesem tollen, nachhaltigen und regionalen Produkt überzeugen", so Fradler.
Und auch die Politik muss überzeugt werden. Da hat man aber gute Chancen. Schließlich wurde im Oktober 2019 die Regionalitäts-Charta unterzeichnet, wonach heimischen Produkten der Weg in Kärntens Großküchen erleichtert werden soll. 
Kärntner Fleisch ist heute schon bei vielen Produkten Partner der Kabeg-Krankenhäuser. Ziel ist, auch das "Kalb Rosé" bald auf dem Krankenhaus-Speiseplan wiederzufinden – und in anderen Großküchen.

Was ist das "Rosé Kalb"?

  • neue Linie der bäuerlichen Genossenschaft Kärntner Fleisch
  • Die zartrosa Färbung kommt durch die natürliche Ernährung der bis zu acht Monate alten Kälber.
  • Die Kälber erhalten Milch, hofeigenes Futter und Getreide – nach strengen Richtlinien.
  • heimische Alternative zu importiertem Kalbfleisch (rund 70 Prozent des Kalbfleisches in Österreich kommt aus dem Ausland)
  • Josef Fradler ist auch selbst Produzent von "Kalb Rosé". | Foto: Fradler
    Die Rosé-Kälber auf Fradlers Hof, Kennzeichen ist die schwarz-gefleckte Färbung  | Foto: Fradler

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