Schützenverein Molln

Ein "Aufweckdienst" für den schönsten Tag

Bis heute noch verbringen viele Paare die letzte Nacht vor der Hochzeit getrennt. Dadurch hat sich das "Aufwecken" gehalten.

MOLLN. Das "Aufwecken" ist ein alter Brauch, bei dem, wie der Name schon sagt, das Brautpaar aufgeweckt wird. August Kerbl, Oberschützenmeister der Mollner Prangerschützen, erklärt: "Das Hochzeitsschießen beginnt am frühen Morgen und ist als Weckruf für Braut und Bräutigam gedacht. Es soll aber auch eine lautstarke Einladung an alle sein, sich mit dem Brautpaar zu freuen und dem Herrn zu danken, dass Menschen aus unserer Mitte den heiligen Bund der Ehe eingehen!" Die Prangerschützen aus Molln beginnen um sechs Uhr morgens vor dem Elternhaus der Braut mit einem Reihenfeuer. Das bedeutet, es werden zwischen fünf und neun Schüsse abgegeben. "Wir schießen immer um sechs Uhr und nicht früher. Es soll für das Brautpaar und die Bevölkerung ja keine Lärmbelästigung und schlaflose Nacht sein, sondern ein schöner, freudiger Tag werden." Geschossen wird in Tracht mit den "Prangerstutzen", also Handböllern, die mit Schwarzpulver geladen sind.

"Es soll eine lautstarke Einladung an alle sein, sich mit dem Brautpaar zu freuen!"
August Kerbl

"Um mit den Handböllern schießen zu dürfen, muss man bei einem Verein sein und hat alle fünf Jahre eine Sicherheitsunterweisung. Ich besuche außerdem immer am Vortag den jeweiligen Polizeiposten und gebe das Aufwecken bekannt." Nach der Schussreihe gibt es ein Frühstück für die Schützen und das Brautpaar und circa 45 Minuten später wird noch ein Reihenfeuer geschossen. Für die Braut beginnt dann das Herrichten für die Hochzeit. Dies dauert meist ohnehin ein Weilchen, da wird das frühe Aufwecken gerne angenommen.

Möchte man diese Tradition bei seiner eigenen Hochzeit erhalten, findet man unter schuetzenverein-molln.at Ansprechpartner, bei denen man sich melden und das Schießen bestellen kann.